Der Kochboxenversender HelloFresh will im kommenden Jahr massiv investieren. Das hat zur Folge, dass die ursprüngliche EBITDA-Prognose wohl deutlich verfehlt wird. Hingegen soll der Umsatz 2022 über den Schätzungen liegen. Die Aktie des Coronaprofiteurs verliert im frühen Handel am Mittwoch zwischenzeitlich acht Prozent.
Beim EBITDA rechnet HelloFresh für 2022 nun mit 500 bis 580 Millionen Euro. Die Analysten hatten im Schnitt 647 Millionen Euro erwartet (DER AKTIONÄR berichtete).
Der Umsatz dürfte 2022 hingegen währungsbereinigt um 20 bis 26 Prozent zulegen. Die Analystenschätzung liegt hier laut dem Konzern im Schnitt bei 17,7 Prozent.
Die Prognosen basierten auf vorläufigen Plänen und Annahmen, die laut Hellofresh noch einer Reihe von Unsicherheiten unterliegen.
Als Grund für das maue EBITDA nennt HelloFresh Investitionen in Wachstum. So sollen etwa die Produktinfrastruktur sowie die Technologie- und Datenplattform gestärkt werden.
Natürlich ist es sinnvoll, dass HelloFresh investiert. Allerdings fallen die Ausgaben überraschend hoch aus. Das zeigt aber auch, dass HelloFresh die Wettbewerbssituation ernst nimmt und handelt, statt sich auf der starken Marktstellung auszuruhen. An der übergeordneten Investmentstory von HelloFresh hat sich indes nichts geändert, denn der Trend zur Lieferung von Kochboxen ist gekommen, um zu bleiben. Hexa Research und Statista schätzen die weltweiten Erlöse der Branche bis 2027 auf 24 Milliarden Dollar, nach lediglich zehn Milliarden Euro im Jahr 2020. Ergo: Investiert bleiben, Stopp bei 68 Euro setzen.
Hinweis auf Interessenkonflikte gemäß § 85 WpHG: Aktien von HelloFresh befinden sich im AKTIONÄR-Depot.