Der Kochboxenversender Hellofresh hat die Anleger mit einem optimistischeren Jahresausblick begeistert. Der Aktienkurs schießt auch am Mittwoch in die Höhe. Seit dem Tief vom Januar hat sich der Kurs mittlerweile verdreifacht. Die Bewertung ist üppig. Die Kursziele vieler Analysten hat Hellofresh mittlerweile übertroffen.
Hellofresh ist die Aktie der Stunde am deutschen Aktienmarkt. Am Mittwoch gewinnt der Titel sechs Prozent auf 18 Euro. Damit hat Hellofresh seit Montag knapp 34 Prozent zugelegt.
Der Versender von Kochboxen – also Schachteln mit frischen Zutaten und Rezept – hatte am Montag starke Quartalszahlen vorgelegt und die Prognosen für Umsatz und Betriebsgewinn erhöht.
Im Gesamtjahr 2019 rechnet Hellofresh nun mit einem währungsbereinigten Umsatzwachstum von 31 bis 33 Prozent, bisher waren es 28 bis 30 Prozent. Bei der Marge gemessen am bereinigten Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen erwartet das Unternehmen nun 0,5 bis 1,75 Prozent, nachdem zuvor minus ein bis plus ein Prozent auf dem Zettel gestanden hatten.
Die neuen Ziele signalisierten für das vierte Quartal zwar keine ganz so deutliche Verbesserung gegenüber dem dritten Quartal wie im Vorjahr, erklärte Robert Berg von der Berenberg Bank. Das Schlussquartal dürfte aber gleichwohl über seinen bisherigen Erwartungen liegen.
Berg sieht zudem keinen Grund, an einer weiteren dynamischen Umsatz- und Profitabilitätssteigerung zu zweifeln.
Marcus Diebel von der US-Investmentbank JPMorgan signalisiert auch nach der deutlich überdurchschnittlichen Kursentwicklung mit seinem Ziel von 20 Euro noch Luft nach oben.
Das durchschnittliche Kursziel der Analysten lautet 16,95 Euro.
Nach der Rallye ist Hellofresh mit einem KUV von 1,5 und einem KGV von 80 (beides für 2020) allerdings kein Schnäppchen mehr. Zudem ist der Burggraben um das Unternehmen nicht besonders tief. Ein Angriff von Amazon oder Walmart würde Hellofresh sehr wehtun. Wer die Aktie hat, lässt die Gewinne laufen und sichert die Position mit einem engen Stopp ab.
(Mit Material von dpa-AFX)