Tief, tiefer, HelloFresh: Anleger haben derzeit wenig Grund zur Freude bei der Aktie des Kochboxen-Anbieters. Die Bären bleiben am Drücker und der Kurs rauscht in Richtung des März-Tiefs. Dass es noch weiter abwärts geht, bekräftigte jüngst das Analysehaus Bernstein. Die Experten nannten dabei drei Gründe.
Das März-Tief liegt bei 15,66 Euro und ist nicht mehr weit entfernt. Nachdem der Kurs die Widerstandszone zwischen 19 und 20 Euro nachhaltig unterschritten hat, ging es rasant weiter abwärts.
Dreifache Skepsis
Während 14 der 22 von Bloomberg befragten Analysten die Aktie zwar zum Kauf empfehlen, bleibt Bernstein-Analyst William Wood im Lager der Bären. Er beließ die Aktie auf „Underperform“ mit einem Kursziel von 17 Euro. 2023 werde für die Lebensmittelhändler ein makrogetriebenes Jahr mit Rezessionsängsten, steigender Inflation und leidenden Verbrauchern, schrieb er. Besonders herausfordernd sei das wirtschaftliche Umfeld in Großbritannien.
Wood nannte drei Gründe: Bei den aktiven Kunden vermutet er Mehrfachzählungen, weil Käufer möglicherweise mehrere Konten eröffneten, um von Rabatten zu profitieren. Zweitens sei er skeptisch was die Kundenbindung und den daraus resultierenden Umsatz von Bestandskunden angehe, der durch Preiserhöhungen und Rabatte beeinflusst werde. Drittens verwies er auf das verwandte Thema Umsatz und Rabatte, wo er eine klarere Offenlegung von Hellofresh forderte.
Bei Hellofresh drängt sich ein Einstieg nicht auf, solange die Aktie keinen stabilen Boden ausgebildet hat und erste Erholungstendenzen zeigt. Das Szenario ist derzeit nicht in Sicht. Anleger greifen daher nicht ins fallende Messer.
(Mit Material von dpa-AFX)