HelloFresh kommt aus der operativen Abwärtsspirale nicht heraus. Die Aktie hat ihre Talfahrt nach dem überraschend verhaltenen Ausblick dynamisch fortgesetzt. Eine Erholung ist nach dem Kurseinbruch bisher nicht in Sicht. Die Analysten haben ihre Gewinnschätzungen für den überarbeitet und ihre Kursziele angepasst. Mit Barclays und Bernstein stechen zwei Institute dabei besonders negativ hervor.
AKTIONÄR-Leser wissen: Der HelloFresh-Vorstand begründet den verhaltenen Ausblick mit hohen Marketingausgaben sowie dem schnellen Hochfahren des Fertiggerichtgeschäfts seiner Marke Factor. Aber auch das Neukundengeschäft stottert.
Barclays-Expertin Emily Johnson äußerte sich vor wenigen Tagen nach der Analyse von US-Marktdaten daher besorgt, ob dort eine nachhaltige Stabilisierung der Neukundenzahlen gelingt. Auch insgesamt ist sie skeptisch, was die Geschäftsziele betrifft und nennt insbesondere das Gelingen des komplexen Strategiewandels als Risiko. Johnson strich ihre Empfehlung und votiert bei dem von 12,00 auf 7,60 Euro gesenkten Kursziel nur noch mit „Equalweight", zuvor lautete ihre Einschätzung noch „Overweight“.
Bernstein Research hat die Einstufung für nach den Zahlen auf „Underperform“ mit Kursziel von 5,30 Euro belassen. Das Kerngeschäft mit Kochboxen sei rückläufig, so Analyst William Woods. Für seine Schätzungen für das laufende Jahr gebe es noch Abwärtspotenzial im Vergleich mit den Konsenserwartungen.
Auf den Vorstand wartet weiter viel Arbeit, um das Unternehmen operativ wieder auf Kurs zu bekommen. Mit der jüngsten Meldung wurde erneut viel Vertrauen verspielt. Die Aktie arbeitet zwar an einer Stabilisierung, Eine Gegenbewegung ist derzeit jedoch nicht in Sicht. Anleger warten die weitere Entwicklung ab und bleiben vorerst an der Seitenlinie.