Die taiwanesische Firma HTC möchte sich offenbar vom Virtual-Reality-Geschäft trennen, wie mit der Sache vertraute Personen berichten. Alle Optionen, vom Spin-Off bis zu einem möglichen Verkauf, werden zusammen mit Google geprüft. An der Börse kommen die Pläne von HTC gut an: Die Aktie springt um rund fünf Prozent an.
Sicherlich das bekannteste Produkt der Taiwanesen ist das VR-Headset Vive. Offenbar läuft das Geschäft alles andere als rund: Denn zu Wochenbeginn hat HTC bereits die Preisempfehlung für Vive drastisch von 799 Dollar auf 599 Dollar gesenkt. Zuvor reduzierte bereits Konkurrent Oculus im Rahmen einer Sommeraktion den Preis für das VR-Headset Oculus Rift mit zwei Touch-Controllern auf 449 Euro. Der Preiskampf spitzt sich zu – möglicherweise bietet ein Verkauf oder Spin-Off der VR-Sparte bessere Perspektiven für HTC.
Nicht nur beim VR-Geschäft nimmt der Druck zu. Im Smartphone-Markt drücken mit Oppo und Vivo zwei weitere asiatische Hersteller auf die Tube. An der langfristigen Performance der HTC-Aktie ist dieser Trend abzulesen: Auf Jahressicht verlor das Unternehmen rund ein Drittel an Börsenwert. Was Smartphones angeht, braucht Apple keine Angst vor HTC zu haben.
HTC meiden – Apple das Basisinvestment
Die Gerüchte um die VR-Sparte dürften sich nur kurzfristig positiv auf die HTC-Aktie auswirken. Probleme im Smartphone-Geschäft und der Preisdruck bei den VR-Brillen bleiben bestehen. Anleger sind mit der Aktie von Apple besser bedient. Frische Impulse wird der Dow-Jones-Titel in einigen Wochen erhalten, wenn die Präsentation und der Verkaufsstart des neuen iPhone 8 ansteht.