Neue Übernahmegerüchte um Twitter haben den Kurs der Aktie um 21 Prozent in die Höhe katapultiert. Doch ein Käufer müsste für den Kurznachrichtendienst tief in die Tasche greifen. DER AKTIONÄR stellt 2 Firmen vor, die ebenfalls ins Visier eines Käufers geraten könnten – und deutlich günstiger sind.
Der Preis ist heiß
Google, nicht näher genannte Medienunternehmen, Steve Ballmer, Facebook und jetzt Salesforce.com – die Liste der Unternehmen und Privatpersonen, die an Twitter interessiert sein sollen, ist lang und mit Salesforce.com nun noch ein wenig länger. Über Sinn oder Unsinn eines solchen Deals mag man streiten, unstrittig ist: Ein Käufer müsste wohl mindestens 20 Milliarden, eher 25 Milliarden Dollar für den 140-Zeichen-Dienst auf den Tisch legen, um das Wohlwollen der Eigentümer zu erlangen. Twitter erzielte 2015 einen Umsatz von 2,22 Milliarden Dollar. Im laufenden Jahr wird mit einem Anstieg auf 2,56 Milliarden kalkuliert.
Während die Anleger noch das Für und Wider einer solchen Transaktion abwägen, hat der DER AKTIONÄR zwei Unternehmen ausgemacht, die ebenfalls ins Visier eines Käufers geraten könnten und bei denen die Aktienkurse noch nicht abgehoben haben.
Groupon
Das auf Rabatte spezialisierte Online-Portal Groupon wurde seit 2014 einem drastischen Umbau unterzogen und zeigt mittlerweile Anzeichen für einen nachhaltigen Turnaround. Bei Groupon können Restaurants, Dienstleister und andere Geschäfte Rabatt-Coupons anbieten, um Kunden zu werben. Außerdem verkauft Groupon selbst Waren mit Discount. Aktuell versucht Groupon zudem, mit OrderUp im schnell wachsenden Food-Delivery-Segment Fuß zu fassen.
Im zweiten Quartal 2016 stiegen die Nettoerlöse im wichtigen Heimatmarkt um 7,2 Prozent auf 517 Millionen Dollar. Insgesamt spielten die Rabatt-Aktionen des Unternehmens in der Periode 756 Millionen Dollar ein und einen Verlust von 0,10 Dollar je Aktie. Im Gesamtjahr soll sich der Umsatz bei 3,1 Milliarden Dollar stabilisieren. Beim Fehlbetrag gehen Analysten von einem um die Hälfte geringeren Wert als noch vor einem Jahr aus. Groupon sitzt auf rund 800 Millionen Dollar Cash.
Chinas E-Commerce-Riese Alibaba ist bereits mit rund fünf Prozent an Groupon beteiligt. Eine vollständige Übernahme ist denkbar, zumal Groupons Börsenwert mit 3,1 Milliarden Dollar moderat erscheint und sich durch die Cashreserven erheblich reduziert. Neben Alibaba kommt auch Google als Interessent in Frage.
Wahrscheinlichkeit für eine Übernahme: 70 %
Mögliche Übernahmeprämie: 50 %
GrubHub
Der Lieferdienst-Vermittler operiert in mehr als 1.000 amerikanischen Städten und London und zählt mit 45.000 angeschlossenen Restaurants zu den Marktführern. Im letzten Quartal stiegen die Umsätze im Jahresvergleich um 37 Prozent auf 120 Millionen Dollar. Der Gewinn je Aktie erhöhte sich um 35 Prozent auf 0,23 Dollar. Analysten rechnen für 2016 mit einer Fortsetzung des Wachstumskurses und Erlösen von 490 Millionen Dollar und 0,84 Dollar je Aktie.
In Europa peilt Takeaway.com den Börsengang mit einer (am oberen Ende der Preisspanne) 10fachen Umsatzbewertung an. Auf dieser Basis bietet GrubHub reichlich Luft nach oben. Ein Käufer – zu den potenziellen Interessenten zählen gerüchteweise Amazon und Google – müsste wohl deutlich mehr als fünf Milliarden Dollar für den Marktführer bieten.
Wahrscheinlichkeit für eine Übernahme: 50 %
Mögliche Übernahmeprämie: 60 %
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ISBN: 9783864702051
Seiten: 256
Erscheinungsdatum: 01. Juli 2014
Verlag: Börsenbuchverlag
Art: gebunden
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