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Heidelberger Druck nach zweistelligem Kurssprung – was jetzt wichtig ist

Heidelberger Druck nach zweistelligem Kurssprung – was jetzt wichtig ist
Foto: Heidelberger Druckmaschinen AG
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Maximilian Völkl 04.01.2022 Maximilian Völkl

Mit einem zweistelligen Kursgewinn ist die Aktie von Heidelberger Druck stark ins neue Jahr gestartet. Der SDAX-Aufsteiger notiert so hoch wie seit 2018 nicht mehr. Nach jahrelangen Problemen will sich Konzernchef Rainer Hundsdörfer künftig auf den Verpackungsdruck und die Digitalisierung konzentrieren. Hinzu kommen neue Geschäftsfelder wie die Elektromobilität. Ein Überblick lohnt sich.

Bereits seit der Jahrtausendwende bekam Heidelberger Druck immer mehr eine nachlassende Bedeutung von Druckerzeugnissen aufgrund der Digitalisierung von Medien und Werbung zu spüren. Hinzu kamen hausgemachter Probleme. Um aus der Krise zu kommen, hat sich der Konzern 2020 einen radikalen Umbau verordnet. So stellte der Konzern verlustbringende Produkte ein, baute Arbeitsplätze ab und konzentriert sich auf den Verpackungsdruck und die Digitalisierung – sprich auf mehr Softwareautomatisierung für die Kunden unter anderem im Druckgewerbe.

So bietet das Unternehmen auch Abomodelle für Maschinen und Verbrauchsmaterialien an, die sich am Druckvolumen orientieren. Das soll in Zeiten immer leistungsfähigerer Druckmaschinen und tendenziell sinkendem Maschinenabsatz die Erlöse verstetigen helfen. Bis zum Geschäftsjahr 2022/23 will Unternehmenschef Rainer Hundsdörfer das Unternehmen so umgebaut haben, dass es bereits ab einem Umsatz von gut 1,9 Milliarden Euro profitabel ist.

E-Mobilität als Chance

Dabei setzt Heideldruck auch auf neue Geschäftsfelder. So ist der Traditionskonzern in die Elektromobilität eingestiegen. Seit 2018 vertreibt das Unternehmen selbst entwickelte Wallboxen – das sind etwa an der Garagenwand angebrachte, kleine Systeme zum schnellen Laden von E-Autos. Der Vertrieb läuft teils über Amazon, teils in Partnerschaften mit Energieversorgern wie E.on. Die Umsätze im Bereich E-Mobilität sind zwar noch gering, im vergangenen Geschäftsjahr konnte Heidelberger Druck aber die Erlöse bereits auf 20 Millionen Euro mehr als verdoppeln.

Mit der Übernahme der Ladesäulentechnologie des Energieunternehmens EnBW kommen nun auch Produkte für den öffentlichen Raum hinzu. Das Unternehmen will mit öffentlichen Ladepunkten neue Kunden gewinnen, zum Beispiel Stadtwerke, Kommunen oder Unternehmen. Die neuen Säulen sollen ab Mitte kommenden Jahres verkauft werden.

Zahlen erholen sich

Derweil erholt sich der Maschinenbauer weiter vom Einbruch zu Beginn der Corona-Krise. Im ersten Geschäftshalbjahr zwischen April und Ende September legten die Erlöse im Jahresvergleich um 22 Prozent auf 983 Millionen Euro zu, der Auftragseingang lag mit 1,2 Milliarden Euro um rund 44 Prozent über dem coronabedingt niedrigen Vorjahreswert. In fast allen Regionen habe sich die Markterholung fortgesetzt, hieß es. Obendrein brachte allein der Verkauf der Softwaretochter Docufy rund 20 Millionen Euro ein. Dieser Sondereffekt sorgte dafür, dass unter dem Strich ein Gewinn im ersten Halbjahr von 13 Millionen Euro hängen blieb. Wie es im dritten Quartal des Geschäftsjahres 2021/22 lief, wird der Konzern am 9. Februar bekannt geben.

Heidelberger Druck (WKN: 731400)

Die Erholungsrallye von Heidelberger Druck dürfte noch lange nicht zu Ende sein. Vor allem das neue Geschäftsfeld Elektromobilität verspricht bei der Bewertung noch viel Luft nach oben. Spekulative Anleger nutzen schwache Tage zum Kauf.

Mit Material von dpa-AFX

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