Der Baustoffkonzern Heidelbergcement legt an diesem Donnerstag (28. Juli) Zahlen für das zweite Quartal vor. Im Fokus dürften erneut die Folgen des starken Anstiegs der Energiepreise stehen. Für das laufende Jahr rechnet Heidelbergcement bislang mit einem deutlichen Anstieg des Umsatzes und einer leichten Steigerung der operativen Ergebnisse.
2021 hattet der bereinigte Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen - das sogenannte RCOBD - fast 3,9 Milliarden Euro und der Umsatz 18,7 Milliarden Euro betragen. In den Prognosen werden Währungseffekte sowie der Kauf und Verkauf von Unternehmensteilen ausgeklammert. Auch die Auswirkungen des Ukraine-Kriegs werden nicht berücksichtigt.
Laut den vom Unternehmen zur Verfügung gestellten Daten sehen Analysten den Umsatz im zweiten Quartal im Schnitt bei 5,4 Milliarden Euro und damit knapp neun Prozent über dem Vorjahresniveau. Das operative Ergebnis dürfte hingegen um fast zehn Prozent auf knapp 1,07 Milliarden Euro zurückgegangen sein.
Nach Ansicht von Analyst Tobias Woerner vom Investmenthaus Stifel muss Heidelbergcement aufgrund des schwachen ersten Quartals und anhaltenden Kostendrucks ein gutes Ergebnis im zweiten Quartal und starkes im zweiten Halbjahr vorlegen, um die Unternehmensziele zu erreichen. Beides sei möglich, da er das Ausmaß von Preissteigerungen möglicherweise unterschätzt habe. Es gebe derzeit einige Preiserhöhungen, vor allem in einer Reihe europäischer Märkte. Die Preise für europäischen Zement seien durchschnittlich um mehr als 15 Prozent gestiegen. Dennoch werde es schwierig werden, die Prognosen zu erfüllen.
Analystin Elodie Rall von der US-Bank JPMorgan rechnet im zweiten Quartal mit einem Rückgang des operativen Ergebnisses um fünf Prozent. Insgesamt dürften der Absatz aufgrund der schwierigen Wettbewerbssituation unter Druck stehen. Der Umsatz sollte jedoch von den Preiserhöhungen insbesondere in Europa gestützt werden.
Die gestiegenen Energiepreise und die hohen Investitionen, welche notwendig sind, um den sehr großen CO2-Fußabdruck des Zementproduzenten zu verringern, sind schwere Belastungen für die Aktie. Aktuell drängt sich beim DAX-Titel kein Einstieg auf.
Mit Material von dpa-AFX