Daimler hat heute zur Hauptversammlung nach Berlin geladen. Am Geschäftsverlauf des Autobauers dürften die Aktionäre in diesem Jahr wenig auszusetzen haben. Nach einem Rekordjahr will der Konzern seine Anteilseigner mit einer satten Dividende von 3,25 Euro (Vorjahr: 2,45 Euro) belohnen. Doch es stehen auch noch andere Punkte auf der Agenda.
Mit den eher vorsichtigen Aussichten für das laufende Geschäftsjahr hatte Daimler die Anleger im Februar zwar verschreckt. Doch alles in allem ist der Autobauer auf Wachstumskurs. Heute ab 10:00 Uhr können Anleger hier die einleitenden Ausführungen des Versammlungsleiters und die Rede des Vorstandsvorsitzenden auf der Hauptversammlung zunächst live verfolgen und danach als Aufzeichnung abrufen.
Daimler-Chef Dieter Zetsche rechnet in der zweiten Jahreshälfte mit mehr Aufwind für das Geschäft des Autobauers. Er erwarte, dass das zweite Halbjahr dank der neuen E-Klasse und günstigerer Währungseffekte "deutlich besser laufen wird als das erste Halbjahr", so Zetsche Am Rande der Hauptversammlung. Vor allem das erste Quartal werde von Anlaufkosten für das neue Modell sowie einer starken Nachfrage nach kleineren Autos beeinträchtigt. Auch das starke Geschäft in China, wo Daimler den Gewinn mit seinem chinesischen Partner teilen muss, und die Schwäche wichtiger Lkw-Märkte seien Gründe dafür.
Für 2015 will Daimler seine Anteilseigner mit einer Dividende von 3,25 Euro (Vorjahr: 2,45 Euro) je Aktie belohnen. Daraus resultiert eine Dividendenrendite von fünf Prozent. Für Gesprächsstoff könnte bei der Aktionärsversammlung der Dieselskandal bei Volkswagen sorgen. In dessen Zuge hatten Umweltorganisationen wie die Umwelthilfe immer wieder hohe Abgaswerte bei Fahrzeugen von Daimler kritisiert. Der Konzern weist die Vorwürfe zurück. Auch die Vertragsverlängerung des 73-Jährigen Aufsichtsratschefs Manfred Bischoff, der sich zur Wiederwahl stellt, sehen manche Aktionäre kritisch.
Auch DER AKTIONÄR bleibt für die Aktie unverändert positiv gestimmt. Die Anteile des Autobauers bleiben kaufenswert. Nach dem gestrigen Rücksetzer wurde der kurzfristige Aufwärtstrend zwar gebrochen. Dennoch können Anleger das aktuelle Niveau weiter zum Einstieg nutzen. Der Stoppkurs sollte bei 55,00 Euro belassen werden.
(Mit Material von dpa-AFX)