DER AKTIONÄR – Unsere App
Da die zuletzt starke Nachfrage nach seiner Flotte von 280 Containerschiffen und die gestiegenen kurzfristigen Frachtraten die Erwartungen übertroffen haben, rechnet Hapag-Lloyd in der zweiten Jahreshälfte mit einer über den bisherigen Erwartungen liegenden Ertragsdynamik. Die Aktie springt nachbörslich an.
Schon jetzt ist klar: Hapag-Lloyd wird im Gesamtjahr deutlich mehr verdienen als bisher gedacht. Der Vorstand hat daher die Ergebnisprognose für das Geschäftsjahr 2024 angehoben. Das Konzern-EBITDA wird nun in der Bandbreite von 3,2 bis 4,2 Milliarden Euro (vorher: 2,0 bis 3,0 Milliarden Euro) und das Konzern-EBIT in einer Bandbreite von 1,2 bis 2,2 Milliarden Euro (vorher: 0,0 bis 1,0 Milliarden Euro) erwartet.
Mit einer Flotte von 280 modernen Containerschiffen und einer Transportkapazität von insgesamt 2,07 Millionen TEU (Twenty-Foot Equivalent Unit) gehört Hapag-Lloyd zu den fünf größten Linienreedereien der Welt. In der Linienschifffahrt ist das Unternehmen in 140 Ländern präsent. Dazu gehört eine der größten und modernsten Kühlcontainerflotten. Weltweit 114 Liniendienste verbinden mehr als 600 Häfen auf allen Kontinenten.
Entscheidend für das Ergebnis von Hapag-Lloyd ist die Entwicklung der Frachtraten. Die massiven Spannungen im Nahen Osten hatten die Frachtraten der Reedereien in den vergangenen Monaten deutlich nach oben getrieben. Die Raten profitierten von verlängerten Schifffahrtsrouten, weil der Schiffsverkehr durch das Rote Meer mehr als eingeschränkt war. Anfang der Woche sorgten Spekulationen über eine Waffenruhe im Gaza-Krieg noch für Kursverluste bei den Reederei-Aktien.
Das durchschnittliche Kursziel der Analysten liegt mit 124 Euro deutlich unter dem aktuellen Kurs. Mit dem Sprung über die Widerstandszone um 175/180 Euro würde die Hapag-Lloyd-Aktie zwar ein charttechnisches Kaufsignal generieren. Angesichts der geopolitischen Risiken ist die Aktie jedoch nur für spekulative Anleger ein Kauf.
