Die Zahl der Naturkatastrophen nimmt weltweit immer stärker zu. Laut einer aktuellen Studie von S&P Global Ratings steigt die Widerstandsfähigkeit der großen Rückversicherer trotzdem. Die Experten stellen sogar einen gestiegenen Hunger auf die Absicherung großer Naturkatastrophen fest.
Steigende Nachfrage, verbesserte Preise und günstigere Geschäftsbedingungen haben die Bereitschaft der Rückversicherer, Sachschadenskatastrophenrisiken im Jahr 2023 zu decken, gesteigert. Die meisten der 19 größten Rückversicherer weltweit haben sich stärker engagiert. Das ist das Ergebnis einer aktuellen Studie von S&P Global Ratings.
Nur wenige Rückversicherer haben sich den Experten zufolge dafür entschieden, ihre Naturkatastrophenrisiko zu reduzieren oder es auf dem bisherigen Niveau zu belassen.
Für 2024 liegen die weltweiten versicherten Schäden durch Naturkatastrophen über dem historischen Durchschnitt und belaufen sich in den ersten sechs Monaten auf insgesamt 62 Milliarden Dollar. S&P geht jedoch davon aus, dass die Erstversicherer einen erheblichen Teil dieser Verluste absorbieren werden.
Insgesamt prognostiziert S&P, dass das Sach- und Katastrophengeschäft im Durchschnitt etwa drei Prozentpunkte zur Eigenkapitalrendite (ROE) beitragen wird, sofern die Schäden durch Naturkatastrophen im Rahmen des Budgets bleiben.
Um den steigenden Kosten Rechnung zu tragen, haben die Rückversicherer ihre Katastrophenbudgets erhöht. Im Jahr 2024 beträgt das Gesamtbudget für Schäden durch Naturkatastrophen der von S&P untersuchten globalen Rückversicherer etwa 19,2 Milliarden Dollar. 2023 waren 17,1 Milliarden Dollar, 2022 nur 15,5 Milliarden Dollar.
Das Budget für 2024 lässt einen branchenweiten versicherten Schaden von etwa 95 Milliarden Dollar erwarten. Das entspricht S&P zufolge dem historischen 10-Jahres-Durchschnitt.
Insgesamt stellt S&P fest, dass sich die Widerstandsfähigkeit der in seiner Stichprobe erfassten Rückversicherer verbessert. Ihre Kapitalausstattung sollte in der Lage sein, größeren Schadensereignissen standzuhalten.
Von den einzelnen Rückversicherern dürften die meisten robust bleiben und im Ernstfall keinen Kapitaleinbruch, sondern lediglich einen Gewinnrückgang erleben. Ein weiteres Jahr mit starken Vorsteuergewinnen dürfte ihre bereits beträchtlichen Puffer gegen erhebliche Branchenverluste zusätzlich stärken.
Neben dem Risikohunger der Rückversicherer hat auch der Hunger der Anleger auf die die Aktien der Branchengrößen Hannover Rück und Munich Re zuletzt wieder stark zugenommen. Beide Titel weisen ein starkes Momentum aus. Auch fundamental haben sie noch Luft nach oben. Damit sind sie nicht nur attraktive Basisinvestments, sondern auch kurzfristig ein Kauf.
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