Hannover Rück hat zum Wochenstart seine Quartalszahlen vorgestellt und überraschend starke Ergebnisse präsentiert. Zudem hob der Rückversicherer die Jahresprognose an und gab erstmals eine Prognose für 2025 ab. Bei den Anlegern kommen die Zahlen in der ersten Reaktion gut an. Zu Recht?
Hannover Rück hat in den ersten neun Monaten des Jahres einen Nettokonzerngewinn von 1,8 Milliarden Euro erzielt. Das bedeutete einen satten Gewinnsprung von 30 Prozent. Das operative Ergebnis sprang sogar um 33 Prozent auf 2,4 Milliarden Euro in die Höhe. Der Rückversicherungsumsatz legte immerhin um 6,4 Prozent auf 19,7 Milliarden Euro zu. Bei unveränderten Währungskursen wären es 7,0 Prozent gewesen.
Vor dem Hintergrund der guten Geschäftsentwicklung und eines positiven Steuereffektes im dritten Quartal hat der Rückversicherer das Gewinnziel für das Gesamtjahr angehoben. Im Geschäftsjahr 2024 erwartet Hannover Rück nun einen Nettogewinn von 2,3 Milliarden Euro. Zuvor hatte die Konzernprognose bei 2,1 Milliarden Euro gelegen. Auch den Analystenkonsens von 2,25 Milliarden Euro übertrifft das neue Jahresziel des Rückversicherers.
„Die Zerstörungen in Folge der Hurrikans Helene und Milton erinnern daran, dass die Hurrikan-Saison noch nicht vorbei ist. Gleichwohl sind wir unverändert auf einem sehr guten Weg und fühlen uns für die verbleibenden Monate optimal aufgestellt, weshalb wir unser Gewinnziel für das Gesamtjahr anheben“, begründet Konzernchef Jean-Jacques Henchoz die Entscheidung.
Auch für das kommende Jahr herrscht bei Hannover Rück Zuversicht. Der drittgrößte Rückversicherer der Welt hat erstmals eine Prognose für 2025 abgegeben. Im kommenden Jahr erwartet der Konzern einen Nettokonzerngewinn von rund 2,4 Milliarden Euro. Damit liegt die Konzernprognose auf der gleichen Höhe wie die Konsensprognose der Analysten.
Besonders bemerkenswert ist die Entwicklung des Combined Ratios. Die Schaden-Kosten-Quote verbesserte sich von 92,2 auf 88,0 Prozent. Auch bei diesem Punkt toppt Hannover Rück die Erwartungen klar. Der Analystenkonsens lag bei einer Quote von 90,5 Prozent. Die annualisierte Eigenkapitalrendite betrug 22,9 Prozent, nach 20,0 Prozent im Vorjahr.
Die Leistungen für Großschäden blieben mit 1,3 Milliarden Euro in den ersten neun Monaten innerhalb des gebuchten Budgets in Höhe von 1,4 Milliarden Euro. Größte Einzelschäden in den ersten neun Monaten waren unter anderem das Hochwasser in Teilen Zentral- und Osteuropas mit 225 Millionen Euro, gefolgt von Hurrikan Helene mit 130 Millionen Euro sowie Schäden durch das Hochwasser nach heftigen Regenfällen in Dubai und weiteren Teilen der Vereinigten Arabischen Emirate mit 121 Millionen Euro.
Hannover Rück hat auf ganzer Linie abgeliefert. Die Reaktion der Anleger fällt zu Recht positiv aus. Damit stehen die Chancen gut, dass sich auch das Chartbild wieder aufhellt. Investierte Anleger halten an der Aktie fest und belassen den Stoppkurs bei 220,00 Euro. Bleibt die Reaktion auf die Zahlen positiv, können auch Neueinsteiger wieder zugreifen.
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Hinweis auf Interessenkonflikte
Der Vorstand der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Leon Müller, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Hannover Rück.