Hannover Rück hat in dieser Woche vorläufige Zahlen für 2023 präsentiert. Danach ging es zwischenzeitlich auf ein neues Rekordhoch. Nun haben sich die ersten Analysten zu den Zahlen zu Wort gemeldet. Einige Skeptiker gibt es zwar. Die Mehrheit der Bank- und Analysehäuser steht der Aktie aber positiv gegenüber.
Die britische Investmentbank Barclays hat die Einstufung für Hannover Rück nach den vorläufigen Zahlen zum vergangenen Geschäftsjahr auf „Underweight“ mit einem Kursziel von 183 Euro belassen. Die höheren Reserven des Rückversicherers wertete Analyst Ivan Bokhmat aber immerhin eher positiv. Der Konzern nutze auf diese Weise einen positiven einmaligen Steuereffekt.
Bokhmat ist einer der wenigen Pessimisten. Etwas mehr traut Tryfonas Spyrou von der Privatbank Berenberg der Aktie zu. Er hat die Einstufung für Hannover Rück auf „Hold“ und das Kursziel bei 225 Euro belassen. Höhere Risikoreserven und solide Vertragserneuerungen hätten die Aktien am Berichtstag beflügelt, schrieb Analyst Tryfonas Spyroue. Die Aufmerksamkeit werden sich nun auf die Kapitalrückflüsse verlagern, die das Geschäftsjahr 2023 betreffen. Mehr Klarheit über die Rückstellungen könne es im März mit Gesamtjahresergebnissen geben.
Für Deutsche Bank Research lautet die Empfehlung „Buy“, auch wenn das Kursziel mit 230 Euro nur in etwa auf dem aktuellen Niveau liegt. Analyst Hadley Cohen wertete die Eckdaten des Rückversicherers positiv und sprach von typisch konservativen Zielen für das laufende Jahr.
Noch mehr Luft sieht das Analysehaus Jefferies. Anlässlich der jüngst veröffentlichten Eckdaten hat Analyst Philip Kett das Kursziel von 250 auf 260 Euro angehoben und die Einstufung auf "Buy" belassen. Durch die Nutzung eines einmaligen Gewinns im Zusammenhang mit der bermudischen Körperschaftssteuer habe der Rückversicherer nun circa 2,2 Milliarden Euro an Reserven für den Notfall zurückgelegt. Das sei mehr als ein ganzer Jahresgewinn. Seiner Ansicht nach hat das Management damit die Erträge gestützt und die Risiken für den Ausblick verringert
Auch die DZ Bank hat die Einstufung für Hannover Rück nach Zahlen auf „Kaufen“ belassen. Sie sieht den fairen Wert weiter bei 265 Euro. Dem Rückversicherer sei es gelungen, das Preisniveau das siebte Jahr in Folge anzuheben, schrieb Analyst Thorsten Wenzel. Die Portfolioqualität dürfte damit nochmals etwas verbessert worden sein. Das sollte im laufenden Jahr auch zu einer deutlichen Verbesserung der ausgewiesenen versicherungstechnischen Profitabilität führen, da die den Gewinn dämpfende Wiederauffüllung der Rückstellungen abgeschlossen sein dürfte.
Das überwiegend positive Echo der Analysten ist berechtigt. Auch DER AKTIONÄR sieht bei der Aktie noch Luft nach oben. Gleiches gilt für den Marktführer Munich Re. Beide Rückversicherer sind stark aufgestellt und vor allem langfristig über jeden Zweifel erhaben.
Hinweis auf Interessenkonflikte
Der Vorstand der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Leon Müller, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Hannover Rück.