Hannover Rück hat gestern seine Zahlen für das erste Quartal präsentiert. Die Aktie reagierte mit leichten Abschlägen auf das Zahlenwerk. Bei den Analysten kommt die Quartalsbilanz deutlich besser an. Sie zeigen sich zum Teil verwundert über die erste Reaktion der Märke auf die Zahlen des Rückversicherers.
Die Privatbank Berenberg hat Hannover Rück nach den gestrigen Quartalszahlen auf „Hold“ mit einem Kursziel von 235 Euro belassen. Analyst Tryfonas Spyrou zeigt sich verwundert über die negative Marktreaktion auf die jüngsten Quartalszahlen. Der Rückversicherer sei ordentlich ins Jahr gestartet. Möglicherweise seien die Erwartungen vorab gestiegen, nachdem Konkurrent Munich Re mit seinen Zahlen deutlich positiv überrascht habe. Ein solcher Vergleich beider Unternehmen hinke aber aus verschiedenen Gründen.
Auch das Analysehaus Jefferies sieht die gestrigen Zahlen alles andere als negativ. Analyst Philip Kett hat die Einstufung für Hannover Rück auf „Buy“ mit einem Kursziel von 280 Euro belassen. Das Bild sehe sogar noch freundlicher als erwartet aus. Die Marktschätzungen für den Rückversicherer könnten daher moderat steigen.
Für Derald Goh von der kanadische Bank RBC hat der Rückversicherer zumindest wie erwartet abgeschnitten. Auch dass die Hannoveraner zudem an ihren Jahreszielen festhielten, komme nicht überraschend. Goh hat daher die Einstufung für Hannover Rück auf „Outperform“ mit einem Kursziel von 283 Euro belassen.
Die US-Bank JPMorgan hat das Kursziel für Hannover Rück nach den Zahlen zum ersten Quartal sogar bei 290 Euro belassen und stuft die Aktie dementsprechend weiter auf „Overweight“ ein. Die vorgestellten Resultate seien ein starker Indikator dafür, dass der Rückversicherer sich sehr auf die Erreichung seiner Ziele konzentriere, schrieb Analyst Kamran Hossain. Hannover Rück sei in all den Jahren, in denen er sich mit dem Konzern befasst habe, bei Prognosen wahrscheinlich immer das vorsichtigste Branchenunternehmen gewesen.
Die UBS bleibt angesichts eines Kursziels von 219 Euro zwar skeptisch. Auch UBS-Analyst Will Hardcastle zufolge hat Rückversicherer im ersten Quartal aber weitgehend wie prognostiziert abgeschnitten. Die sogenannte Widerstands-Reserve liege ebenfalls im Rahmen seiner Erwartung. Die DZ Bank hat derweil den fairen Wert für Hannover Rück nach Quartalszahlen von 290 auf 280 Euro gesenkt. Analyst Thorsten Wenzel begründet den neuen fairen Wert für die Aktie aber vornehmlich mit dem Dividendenabschlag.
DER AKTIONÄR hat sich bereits gestern positiv zu den Zahlen des Rückversicherers geäußert. Diese Einschätzung gilt unverändert. Die gestrigen Kursverluste waren nicht nachvollziehbar. Das bestätigt auch die klare Mehrzahl der ersten Analystenreaktionen. Heute setzt die Aktie daher zu Recht zu einer ersten Erholungsbewegung an. Charttechnisch wäre unterdessen wichtig, dass die horizontale Unterstützung im Bereich der Februar-Tiefs von 227,60 und 227,80 Euro hält.
Hinweis auf Interessenkonflikte
Der Vorstand der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Leon Müller, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Hannover Rück.