Der Umbau bei ThyssenKrupp schreitet weiter voran. Am Freitag hat der DAX-Konzern mitgeteilt, dass ein Käufer für die Edelstahltochter VDM Metals gefunden wurde. Der Finanzinvestor Lindsay Goldberg Vogel (LGV) übernimmt damit einen Teil der Sparte, die schon lange auf der Abschussliste von Konzernchef Heinrich Hiesinger stand.
Über den Kaufpreis für VDM wurde zwar Stillschweigen vereinbart. Allerdings standen die gesamten Edelstahlaktivitäten, zu denen noch die italienische Tochter AST gehört, bei ThyssenKrupp zuletzt mit knapp einer Milliarde Euro in der Bilanz. Etwa 500 Millionen Euro dürfte der Verkauf laut Handelsblatt dennoch in die Kassen spülen. Bereits 2012 hatte ThyssenKrupp die Edelstahlsparte eigentlich an den finnischen Konkurrenten Outokumpu verkauft – nachdem die Finnen in eine finanzielle Schieflage geraten waren, musste der Konzern AST und VDM jedoch zurücknehmen.
Der Deal mit LGV führe nun jedoch zu einer Buchwertberichtigung um 100 Millionen Euro, teilte ThyssenKrupp mit. Dafür wirkt sich der VDM-Verkauf den Angaben zufolge positiv auf den Schuldenstand und die Pensionsverpflichtungen in Höhe eines mittleren dreistelligen Millionen Eurobetrages aus. Noch müssen die Gremien und Wettbewerbsbehörden den Deal, der sich über einige Monate hinzog, allerdings genehmigen.
Halten
Am Freitag zählt die ThyssenKrupp-Aktie zu den schwächsten Werten im DAX. Nach ersten Gerüchten um den VDM-Verkauf hatte die Aktie am Mittwoch noch ein Rekordhoch aufgestellt. Nun zeigen sich Anleger im schwachen Marktumfeld allerdings unbeeindruckt. Anleger bleiben jedoch dabei. Das Kursziel des AKTIONÄR lautet 29 Euro.
(Mit Material von dpa-AFX)