Die Aktien der Pharma-Konzerne Sanofi und GSK (GlaxoSmithKline) brechen am Donnerstag jeweils um knapp zehn Prozent ein. Hintergrund sind neue Sorgen über eine mögliche Haftung in Milliardenhöhe aufgrund von Gerichtsverfahren im Zusammenhang mit einem ehemaligen Blockbuster-Medikament, wie The Times berichtet.
Konkret geht es um das Medikament Zantac (Ranitidin), eines der wichtigsten Mittel in der Geschichte von GSK. Der Arzneistoff kommt zur Behandlung und Vorbeugung von Sodbrennen zum Einsatz.
Zantac war laut der Nachrichtenagentur Bloomberg einst ein beliebtes Antazidum, das in den USA eine Reihe von Klagen wegen Körperverletzung ausgelöst habe, in denen behauptet werde, dass es Krebs verursache. Nun wachsen die Sorgen vor den rechtlichen Folgen und einer potenziellen Klagewelle.
Der Druck auf die beiden Pharma-Hersteller wächst. Die Anwälte, die mehr als 70.000 ehemalige Patienten vertreten, hätten neue Unterlagen eingereicht, so Fierce Pharma. Darin werde Sanofi beschuldigt, E-Mails von Mitarbeitern „in großem Umfang“ vernichtet zu haben. Diese stehen im Zusammenhang mit dem Rückruf des Medikaments im Jahr 2019, bevor es 2020 vollständig durch die FDA verboten wurde, heißt es weiter.
Die Angst vor einer Klagewelle und Schadenersatz in potenzieller Milliardenhöhe treibt die Marktteilnehmer aus den Pharma-Werten. GSK wurde mit dem jüngsten Kursrutsch bei 17 Euro und Sanofi bei 84 Euro jeweils mit Gewinn ausgestoppt. Interessierte Anleger sollten nun nicht ins fallende Messer greifen und die weiteren Entwicklungen rund um Zantac abwarten.