Zehn Monate nach der Offerte nimmt Amazon in Sachen iRobot-Kauf eine wichtige Hürde. Die britische Kartellbehörde hat am Freitag der Übernahme zugestimmt. Der Kauf werde zu keiner „wesentlichen Beeinträchtigung des Wettbewerbs“ in Großbritannien führen. iRobot kann für Amazon von großem Nutzen sein.
Die Aktie von iRobot klettert nach der Entscheidung um 20 Prozent auf 50,36 Dollar, was allerdings immer noch ein gutes Stück unter dem Kaufangebot von Amazon (61 Dollar je Aktie) liegt. Allerdings steht das Ok der US-Handelsbehörde Federal Trade Commission sowie der EU-Kartellbehörden noch aus.
Amazon hatte im vergangenen August ein Kaufangebot für iRobot abgegeben. Auf den ersten Blick ist fraglich, wie der Hersteller von Saugrobotern ins Amazon-Konzept passt. Doch bei näherem Hinsehen ist klar: Es geht Amazon aller Wahrscheinlichkeit nach um Daten. Davon kann iRobot eine Menge liefern.
DER-AKTIONÄR-Medienpartner Bloomberg Businessweek beschreibt den Nutzen für Amazon so:
„Die Größe Ihres Hauses ist ein ziemlich guter Indikator für Ihr Vermögen. Ein mit Spielzeug übersäter Boden bedeutet, dass Sie wahrscheinlich Kinder haben. Ein Haushalt ohne viele Möbel ist ein Haushalt, dem man mehr Möbel verkaufen kann. Dies sind alles nützliche Informationen für ein Unternehmen wie Amazon, das, wie Sie vielleicht bemerkt haben, Waren verkauft.“
Amazon könnte seinen Kunden dank iRobot also noch deutlich zielgerichteter Produkte anbieten. Die Amazon-Aktie bleibt für den AKTIONÄR ein Kauf.
Hinweis nach §34 WPHG zur Begründung möglicher Interessenkonflikte: Aktien, die in diesem Artikel besprochen / genannt werden, befinden sich im "AKTIONÄR-Depot".
Der Chefredakteur dieser Publikation, Herr Leon Müller, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Amazon.