Die Aktien von Grammer sind am Mittwoch nach einer Stimmrechtsmitteilung kräftig angesprungen. Die Papiere des Autozulieferers legten fast fünf Prozent zu. Wie Grammer mitteilte, hat die Investmentgesellschaft Cascade International Investments, eine Tochtergesellschaft der Eastern Horizon Group Netherlands, ihre Beteiligung an Grammer von fünf auf 10,001 Prozent aufgestockt.
Hastor vs. VW
Hinter Eastern Horizon stecken die Söhne des Prevent-Eigners Nijaz Hastor. Der wiederum kontrolliert über seine Halog GmbH & Co. KG 10,22 Prozent der Anteile an Grammer. Damit kommt Nijaz Hastor direkt (Halog) und indirekt (Cascade) auf 20,22 Prozent der Grammer-Anteile.
Hastor ist zwar in Wolfsburg gemeldet, jedoch schlägt das Herz seines Firmenimperiums in Sarajevo, der 500.000-Einwohner-Metropole in Bosnien-Herzegowina. Zuletzt sorgte Hastor für Schlagzeilen, als er sich mit seinen Firmen ES Automobilguss und Car Trim mit dem mächtigen Volkswagen-Konzern anlegte und letztendlich als Sieger aus dem Streit hervorging.
Gute Geschäfte
Der Markt setzt auf ein Übernahmeangebot von Hastor an Grammer. Aber auch ohne diese Spekulation ist Grammer eine Investition wert. Grammer baut Fahrersitze für Brummis und Traktoren. Es gibt Mittelkonsolen und Kopfstützen für Autos oder Passagiersitze für den ICE der Deutschen Bahn. Ein Portfolio, das Begehrlichkeiten weckt.
Aktie halten
Eine Übernahme von Grammer ist durchaus möglich, aber nicht unbedingt ein Muss. Investor Hastor wird für Grammer allerdings mehr als die aktuellen 49 Euro je Aktie auf den Tisch legen müssen. Aktuell ist Grammer mit einem Kurs-Umsatz-Verhältnis von lediglich 0,37 bewertet. Das KGV für 2017 beträgt 11. Unter 60 Euro wird Grammer sicherlich nicht den Besitzer wechseln.