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29.01.2015 Martin Weiß

Google: Was ist denn da los?

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Der US-Suchmaschinenriese Google galt bislang als Innbegriff hoher Wachstumsraten. Doch gerade im besonders lukrativen vierten Quartal zeigte das Unternehmen nun erstmals Ermüdungserscheinungen. Nicht, dass die vorgelegten Zahlen schlecht waren, sie waren einfach durchschnittlich. Entsprechend fiel die Reaktion der Anleger aus. 

Prognosen verpasst

Google meldete zum Jahresabschluss einen Nettoprofit von 4,7 Milliarden Dollar nach 3,4 Milliarden im vergleichbaren Vorjahr. Analysten hatten im Schnitt mit einem höheren Zuwachs gerechnet. 

Der Umsatzanstieg von 15 Prozent auf 18,1 Milliarden Dollar riss ebenfalls niemanden vom Sofa, zumal Google auch hier die Erwartungen verfehlte.

Dem Ergebnis entsprechend mies war die Stimmung auf Googles After-Show-Party. Der Kurs rutschte zunächst um zwei Prozent ins Minus, berappelte sich jedoch wieder und pendelt im späten nachbörslichen Handel um die Nulllinie. 

Trotz des insgesamt enttäuschenden Ergebnisses, war nicht alles schlecht, was Google am Abend veröffentlichte (und um fair zu sein: 4,7 Milliarden Dollar Quartalsgewinn muss man auch erst einmal zustande bringen).

So meldete Youtube einen Anstieg bei der Verweildauer um 50 Prozent. Der starke Dollar kostete den Konzern zudem rund 460 Millionen Dollar an Umsatz. Zudem litt Google im Berichtszeitraum unter einem Luxusproblem: Es gab nicht genügend Nexus-Smartphones, um die hohe Nachfrage zu bedienen.

Fazit: Nüchtern betrachtet hat Google ein solides Quartal abgeliefert. Die Geschäfte laufen gut, hier und da drückten ein paar unerwartet hohe Kosten und Währungseffekte auf das Ergebnis. Google hat weniger mit Problemen im operativen Geschäft zu kämpfen, als vielmehr mit seinem Ruf als Wachstumsmonster, das verlässlich die Prognosen der Analysten vom Tisch fegt. Die werden nun zukünftig vielleicht etwas konservativer kalkulieren - und damit Google die Chance eröffnen, erneut zu glänzen.

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