Der Goldpreis präsentiert sich am Freitagmittag nahzeu unverändert bei 1.939,15 Dollar. Damit steht er vor einem deutlichen Wochenverlust. Noch zu Wochenbeginn notierte er rund 40 Dollar höher. Preisbelastend waren zwischenzeitliche Hoffnungen, dass die Friedensgespräche zwischen Russland und der Ukraine zu einer Lösung führen könnten.
Dadurch verringerte sich die Nachfrage nach Gold als sicherer Hafen. Dies ging auch mit einem nachlassenden Kaufinteresse bei den Gold-ETs einher. Allerdings haben sich diese Hoffnungen wohl als zu optimistisch erwiesen, erklären die Rohstoffexperten der Commerzbank, Carsten Fritsch und Barbara Lambrecht. Der Krieg geh inzwischen in seine vierte Woche. Die Zuflüsse in die Gold-ETFs zogen daher zuletzt wieder an. In den letzten zwei Handelstagen beliefen sich diese laut Bloomberg auf gut 16 Tonnen.
Eine weitere Rolle für den Preisrückgang in dieser Woche dürfte das Einpreisen weiterer Fed-Zinserhöhungen gewesen sein, so die Commerzbank-Experten. Mittlerweile impliziere die Fed Fund Futures noch Zinserhöhungen um 162 Basispunkte bis zum Jahresende. Da in diesem Jahr noch sechs Fed-Sitzungen stattfinden, bedeute das eine Zinserhöhung von mehr als 25 Basispunkten auf einer der noch ausstehenden Sitzungen. Laut Fed Fund Futures dürfte dies auf einer der folgenden drei Sitzungen erfolgen.
Der Silberpreis gibt am heutigen Freitag leicht nach auf 25,25 Dollar. Das Gold-Silber-Ratio liegt damit bei 77 und damit deutlich über dem langjährigen Mittel von rund 65.
Angesichts der derzeitigen Unsicherheitslage bleibt trotz der im Verhältnis höheren Bewertung Gold die Anlage der Wahl. DER AKTIONÄR bleit ganz klar bei seiner positiven Einschätzung zum Goldpreis. Nach der jüngsten Konsolidierung sollte das Edelmetall wieder Schwung aufnehmen. Mittelfristig sind Kurse im Bereich von 2.500 Dollar möglich.