Steigende Zinsen sind für die Börsen allgemein eher ungünstig. In den USA ziehen die Bondrenditen auf Staatsanleihen seit Monaten an. Was für die Aktienmärkte im ganzen eher nachteilig ist, verleiht Bankaktien Auftrieb. Andere Faktoren, die ebenfalls mit der Corona-Pandemie zusammenhängen, geben Rückenwind. Besonders die Investmentbank Goldman Sachs hat jetzt noch Potenzial.
2020 hat Goldman Sachs mit 9,5 Milliarden Dollar einen Rekordgewinn eingefahren. Vor allem überragende Erlöse im Handel mit festverzinslichen Wertpapieren, Derivaten, Währungen und Rohstoffen trieben den Überschuss. Besonders in der zweiten Jahreshälfte nahmen dann IPOs und M&A-Geschäfte rapide zu. Als letzte verbleibende reinrassige Investmentbank ist Goldman stark in diesen Segmenten aktiv. Im laufenden Jahr scheint die Rallye weiterzugehen.
Geschäft floriert weiter
Niedrige Zinsen sollten auch in 2021 ein Grund für das Geschäft mit Fusionen und Übernahmen sein. Laut Daten der Bank selbst hat sich die Aktivität im M&A-Business im Januar im Vergleich zum Vorjahreszeitraum verdoppelt. Das berichtet Barrons. Die Handelsgeschäfte könnten zumindest im ersten Quartal ebenfalls auf hohem Niveau weitergelaufen sein. Denn viele Hedgefonds waren auch an dem Hype um Aktien wie GameStop oder BlackBerry beteiligt. Dabei werden Transaktionen häufig über Investmentbanken wie Goldman Sachs abgewickelt.
Fundamental günstig
Steven Chubak, Managing Director bei Wolfe Research, sagte gegenüber Barrons, dass die Aktie von Goldman unterbewertet sei. Der Markt habe das noch nicht eingepreist. Im letzten Jahr habe sich die Bewertungslücke noch vergrößert. Tatsächlich ist die Aktie mit einem erwarteten 2021er-KGV von 10 günstiger bewertet als die Peergroup mit knapp 12.
Die Aktie hat in den letzten Monaten ordentlich Gas gegeben und am Freitag ein neues Allzeithoch bei 316,78 Dollar markiert. Dieses konnte allerdings nicht gehalten werden. Neueinsteiger warten Rücksetzer ab, interessant ist dabei die Unterstützung um 209 Dollar.
Investierte Anleger bleiben dabei.