Die deutschen Bankenriesen Commerzbank und Deutsche Bank zählen am Donnerstag zu den stärksten Werten im DAX. Positiv wirken sich dabei Zahlen aus Amerika aus. Die US-Konkurrenten Goldman Sachs und Morgan Stanley überzeugen zu Jahresbeginn und haben die Erwartungen der Experten übertroffen.
Trotz eines Gewinnrückgangs kamen die Zahlen von Goldman Sachs am Markt gut an. Im ersten Quartal fiel der Gewinn der Investmentbank wegen ungünstiger Marktbedingungen zwar um elf Prozent auf unterm Strich 1,95 Milliarden Dollar, lag damit aber über den Prognosen.
Wider der Fed
"Wir sind insgesamt zufrieden mit unserer Leistung, vor allem wenn man sich das Umfeld anschaut", erklärte Bankchef Lloyd Blankfein. Die gesamte Branche leidet darunter, dass die US-Notenbank Fed allmählich aus der ultralockeren Geldpolitik aussteigt. Das belastet insbesondere den Handel mit Anleihen, eine der Paradedisziplinen von Goldman Sachs.
Dagegen lief es im Beratungsgeschäft bei Übernahmen und Fusionen so gut wie seit 2007 nicht mehr. Auch das Rohstoff-Geschäft warf mehr ab, ebenso wie die Vermögensverwaltung für Firmen und Privatkunden. Insgesamt fielen die Erträge allerdings um acht Prozent auf 9,3 Milliarden Dollar.
Gewinnsprung bei Morgan Stanley
Noch besser lief das Geschäft bei Morgan Stanley. Die amerikanische Investmentbank hat die schlechten Marktbedingungen zu Jahresbeginn gut weggesteckt und den Gewinn im ersten Quartal um 55 Prozent auf unterm Strich 1,45 Milliarden US-Dollar gesteigert. Das war mehr als Analysten erwartet hatten.
Alle großen Sparten hätten höhere Einnahmen erzielt als im Vorjahreszeitraum, was dieser Tage nicht selbstverständlich sei, erklärte Bankchef James Gorman. Auch bei Morgan Stanley schwächelte der Handel mit Anleihen, dafür liefen die Geschäfte mit Aktien und Rohstoffen besser. Die Vermögensverwaltung für Privatkunden vermeldete ebenfalls Zuwächse, genauso wie die Beratung bei Übernahmen sowie bei Börsengängen. Die gesamten Erträge der Bank stiegen um zehn Prozent auf 8,9 Milliarden Dollar.
Banken im Aufwind
DER AKTIONÄR zieht auf dem amerikanischen Markt die Goldman-Sachs-Aktie den Papieren von Morgan Stanley vor. Nach der langfristigen Seitwärtsbewegung dürften die guten Zahlen dem Kurs neuen Schwung geben, um die 130-Euro-Marke angreifen zu können. Gelingt der Sprung über diese Marke, ist weiteres Potenzial vorhanden.
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(Mit Material von dpa-AFX)