Die US-Investmentbank Goldman Sachs nach einer hauseigenen Branchenkonferenz auch einige Werte aus dem europäischen Gesundheitssektor neu bewertet. Positiv gestimmt sind die Amerikaner dabei vor allem für den Schweizer Pharmakonzern Roche. Goldman Sachs hat die Aktie auf der „Conviction Buy List" mit einem Kursziel von 300 Schweizer Franken (aktueller Kurs: 209,20 Franken) belassen. Der Pharmakonzern habe sich dort zuversichtlich gezeigt, seine Umsätze und Gewinne trotz erwarteter Einbußen durch Biosimilare (Nachahmerprodukte für Biopharmazeutika) zu steigern, so Analyst Keyur Parekh in einer am Mittwoch vorliegenden Studie.
Den DAX-Konzern Fresenius bewertet Goldman-Sachs-Analystin Veronika Dubajova hingegen nur mit „Neutral“. Sie sieht das Kursziel bei dem Wert bei 72 Euro (aktueller Kurs: 68,96 Euro). Der Medizinkonzern habe sich dort mit Blick auf die Wachstumsaussichten der Infusionstochter Kabi weiter optimistisch gezeigt und sehe Synergiemöglichkeiten mit der Krankenhaustochter Helios, die zudem in weitere Märkte expandieren sollte, so Dubajova.
Zum Verkauf rät Goldman Sachs hingegen beim britisch-schwedischen Pharmakonzern Astrazeneca. Analyst Keyur Parekh sieht bei dem Wert ein Kursziel von 3.750 Britsichen Pence. Der aktuelle Kurs liegt hier bei 5.376 Pence. Die Wachstumsaussichten für das Kerngeschäft des Pharmakonzerns blieben schwierig, so Parekh. Dies spiegelten die aktuellen Konsensschätzungen nicht wider. Die Erwartungen an die Pharma-Pipeline der Briten seien zu hoch.
Den Pessimismus bei Astrazeneca kann DER AKTIONÄR nicht teilen. Im Gegenteil – DER AKTIONÄR rechnet sogar damit, dass die Aktie bald auf ein neues Allzeithoch klettern könnte. Das allgemein positive Bild zu Fresenius kann DER AKTIONÄR hingegen teilen, das 12-Monats-Kursziel für die Aktie sieht er jedoch etwas höher bei 90 Euro. Bei Roche sind sich DER AKTIONÄR und Goldman aber einig. Das Papier gehört langfristig zu den Favoriten im Pharmasektor.