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Goldman Sachs massiv unter Druck - muss auch die Deutsche Bank Angst haben?

Goldman Sachs massiv unter Druck - muss auch die Deutsche Bank Angst haben?
Foto: Börsenmedien AG
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DER AKTIONÄR 13.11.2018 DER AKTIONÄR

Die amerikanische Investmentbank Goldman Sachs (GS) versinkt immer tiefer in einen Skandal. In Malaysia soll sich die Bank vor einigen Jahren unrechtmäßig bereichert haben. Die Asiaten fordern nun Schadenersatz in dreistelliger Millionenhöhe. In den USA wurde zudem Klage erhoben gegen zwei Ex-Manager. Die GS-Aktie steht unter erheblichem Druck.

Mehrere Banker von Goldman Sachs sollen betrogen und bestochen haben, um große Geschäfte in Malaysia machen zu können. Die Vorwürfe, wie sie nun führende Politiker Malaysiens gegen die US-Großbank vorbringen: In den Jahren 2013 und 2014 sorgte Goldman Sachs dafür, dass der Staatsfonds 1MDB für 6,5 Milliarden US-Dollar in Anleihen begeben konnte. GS erhielt für seine Arbeit seinerzeit rund 600 Millionen Dollar an Gebühren – viel zu hoch, wie Kritiker meinen.

Milliarden-Schaden

Der inzwischen abgewählte malaysische Ministerpräsident Najib Razak hatte 1MDB 2009 zur Förderung der wirtschaftlichen Entwicklung aufgelegt. Das US-Justizministerium mutmaßt, dass hochrangige Fonds-Mitarbeiter und ihre Partner insgesamt mehr als 4,5 Milliarden Dollar aus dem Fonds entnahmen. Najibs Rolle in dem Skandal war einer der Hauptgründe für seine Abwahl.

Bei einer Hausdurchsuchung im Mai fand die malaysische Polizei nach eigenen Angaben unter anderem umgerechnet fast 25 Millionen Euro in bar, 567 Luxus-Handtaschen von Marken wie Hermès, Prada oder Chanel sowie 423 Uhren von Marken wie Rolex oder Chopard, schreibt die Agentur Reuters. Der ehemalige Regierungschef wurde der Korruption angeklagt. Er hat die Vorwürfe bestritten.

Staatspräsident spricht von Betrug

Der noch amtierende malaysische Regierungschef Mahathir Mohamad sagte nun in einem Interview dem Fernsehsender CNBC, es gebe Beweise, dass Goldman Sachs Dinge getan hat, die falsch sind. Offensichtlich sei man von Goldman-Sachs-Bankern “betrogen” worden. Die Verfahren der Bank zur Überwachung der Compliance-Regeln “arbeiten nicht sehr gut”.

Malaysia will die Gebühren von Goldman Sachs zurückfordern. Anwar Ibrahim, designierter Nachfolger des 93-jährigen Mahathir, sagte heute im malaysischen Parlament, dass das Land “aggressivere Maßnahmen” ergreifen müsse, um die Gebühren und die Verluste wieder hereinzuholen.

Ex-GS-Chef verwickelt

US-Behörden haben Anfang November zwei ehemalige Goldman-Sachs-Banker (Tim L. und Roger N.) wegen des 1MDB-Skandals angeklagt. Einer von ihnen bekannte sich bereits der Geldwäsche und Verstößen gegen das amerikanische Anti-Korruptionsgesetz (“Foreign Corrupt Practices Act”) schuldig. Auch Ex-Goldman-Sachs-Chef Lloyd Blankfein gerät unter Druck. Er soll zwei Mal an Besprechungen teilgenommen haben, an denen auch der umstrittene malaysische Geschäftsmann Jho Low präsent war, berichteten US-Medien übereinstimmend. Zwar sei die Bank selbst bislang nicht verklagt worden, doch der Imageverlust dürfte jetzt schon belasten.

Der Schadenersatz und die möglichen Millionen-Strafen gegen Goldman Sachs könnten sich auf bis zu 2,0 Milliarden Dollar belaufen. Das bleibt an der Börse natürlich nicht ohne Auswirkungen. Die GS-Aktien verloren seit 9. November von 231,69 auf 205,13 Dollar – ein Minus von über elf Prozent. Im deutschen Handel rutschte die Goldman-Aktie im gleichen Zeitraum von 204 Euro auf 183 Euro ab.

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Auch die Deutsche Bank gerät am Dienstag weiter unter Druck. Hier belastet aber nicht der GS-Skandal, sondern Ermittlungen eines US-Untersuchungsausschusses gegen die Hausbank von Donald Trump wegen Geldwäsche. Fazit: Beide Aktien muss man derzeit nicht im Depot haben.

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