Merken Sie es auch? Nein, es ist noch nicht der nahende Frühling, der sich ankündigt. Es ist ein leichter Hauch von Optimismus mit Blick auf den Goldpreis, der uns gerade um die Nase weht. So meldeten sich gestern die Analysten von Thomson Reuters GFSM mit einer Studie zu Wort. Ihre Meinung: Der Goldpreis wird bis Ende des Jahres über 1.200 Dollar stehen.
Zwar gehen auch sie davon aus, dass der Goldpreis noch einige Zeit unter Druck stehen wird. Doch gerade mit Blick auf das zweite Halbjahr sind sie optimistischer. Wenn es klare Zeichen einer Preiserholung oder zumindest –stabilisierung gibt, werden auch die Investoren wieder zurück kommen, sagen die Analysten.
Comeback im zweiten Halbjahr?
Nun, in der Tat gibt es einige Gründe dafür, dass der Goldpreis mit Blick auf die zweite Jahreshälfte weiter aufdrehen könnte. Zum einen dürfte mehr und mehr klar werden, dass die vier Zinserhöhungen, die der Markt in den USA eingepreist hat, bei weitem zu viel sind. Zum anderen dürfte auf dem gesamten Rohstoffsektor eine Erholung eintreten. Der Markt ist nach den Abschlägen der vergangenen Monate mittlerweile reif für eine Gegenbewegung. Kommt es auch noch zu einer größeren Erholung bei Rohöl, dürfte dies auch die Inflationserwartung steigen lassen. Das alles spricht für ein Comeback von Gold.
Marktbreite nimmt zu
Interessant ist aber, dass die derzeitige Rallye bei Gold allmählich an Stärke gewinnt. In den vergangenen Tagen konnte der Silberpreis mitziehen. Dazu haben einige Aktien an Stärke gewonnen. Die südafrikanischen Minenaktien profitieren derzeit enorm von der Schwäche des Rand. Aktien wie Harmony Gold konnten in den vergangenen Wochen deutlich zulegen. Im nordamerikanischen Raum kann Barrick überzeugen. Und es ist ein durchaus ermutigendes Zeichen, wenn plötzlich wieder Geld in den Branchenprimus fließt. Auch in der zweiten Reihe gibt es gute Meldungen. Blicken Sie nur auf die Altempfehlung des AKTIONÄRs Endeavour Mining. Die Aktie konnte ebenfalls zuletzt deutlich zulegen – nach guten Zahlen und einen guten Ausblick.
Die Marktbreite kehrt allmählich zurück und die Rahmenbedingungen bessern sich. Interessant auch: Gestern konnten Gold und Minenaktien zulegen obwohl die Standardaktien ebenfalls gestiegen sind. Ist es also tatsächlich jetzt schon mehr als eine Safe-Haven-Rallye? Möglich. Doch bei aller Euphorie, die in einigen Foren und in einigen Berichten schon wieder ausbricht: Der Goldpreis notiert gerade einmal rund 70 Dollar über seinem zyklischen Tief. Das ist schön, aber für eine Trendwende bedarf es doch etwas mehr.
(Dieser Artikel erschien heute Morgen bereits im Goldtelegramm. Für das Goldtelegramm können Sie sich unter www.goldfolio.de kostenlos anmelden)