Der Goldpreis konnte in den vergangenen beiden Tagen deutlich Boden gut machen. Die Marktteilnehmer honorieren offensichtlich, dass ein Zinsschritt durch die US-Notenbank Fed ausgeblieben ist. Doch aus charttechnischer Sicht hat sich die Lage noch nicht aufgehellt. Wichtige Hürden stehen aber unmittelbar bevor.
Der Goldpreis müsste zunächst die Marke bei 1.133 Dollar überwinden. Dort liegt der erste wichtige Widerstand. Anschließend bleibt der Weg steinig. Erst ein Ausbruch über 1.180 Dollar, der ehemals wichtigen Unterstützung, würde ein Kaufsignal generieren. Der Aufwärtsimpuls der vergangenen beiden Tage dürfte vor allem als Reaktion auf die ausgebliebene Zinserhöhung gewertet werden. Im Vorfeld machten Analysten Gold als großen Verlierer eines Zinserhöhungszykluses aus. Freilich: Die Vergangenheit hat diese Meinung eh nicht gestützt. Einer Studie von Allianz Global Investors zufolge sind Rohstoffe in den vergangenen Zinserhöhungszyklen die großen Gewinner gewesen. Darauf hatte ich auch schon mehrfach bei goldfolio hingewiesen.
Ein Einstieg in spekulative Long- oder Shortprodukte drängt sich derzeit nicht auf. Die Bullen müssen zunächst beweisen, dass die vergangenen beiden Tage mehr waren als eine technische Reaktion auf die Verluste. Bis dorthin sollten Anleger am Seitenrand bleiben.