Jeffrey Gundlach ist in der Finanzbranche ein Name, dem man Beachtung schenkt. Vom Magazin Barrons wurde er als „King of Bonds“ bezeichnet. Diese Bezeichnung trägt er noch heute. Laut der Nachrichtenagentur Bloomberg warnt Gundlach Investoren jetzt vor goldgedeckten ETFs. Die hohe Nachfrage nach solchen ETFs (in Deutschland wären es ETCs) empfindet er als Warnsignal.
Anleger sollten seiner Ansicht nach nicht dem Trugschluss verfallen, dass sie hier das physische Metall auch bekommen. Für Anleger sei es aktuell viel einfacher für Investoren zu erwerben als echtes Gold. Daher warnt Gundlach auch vor diesen Papiergold-ETFs, wie er sie nennt. Dies seien nur spekulative Vehikel. Anleger sollten aber nicht denken, dass sie dadurch eine spezifische Menge des Edelmetalls besitzen. „Was passiert, wenn physisches Gold knapp ist und jeder sein Papiergold geliefert haben möchte?", fragte Gundlach. "Man kann kein Blut aus einem Stein pressen."
In Deutschland ist der wohl bekannteste Gold-ETC Xetra Gold. Auch hier kann man sich Gold ausliefern lassen. Dem AKTIONÄR sind aktuell keine Fälle bekannt, in denen es hier zu Problemen gekommen ist. Aber der Gedanke von Gundlach leuchtet ein. Aktuell sind tatsächlich viele Goldhändler leer gekauft. Wenn nun alle auf Papiergold in Form von ETFs (ETCs) ausweichen, dann müssen diese ETFs (ETCs) auch das Gold auf dem Markt kaufen. Und hier sieht offensichtlich Gundlach Gefahren, dass dies zu Problemen kommen könnte.
Wer tatsächlich schon einmal eine Goldmünze oder einen Goldbarren in der Hand gehalten hat, der wird von der Faszination ergriffen sein und sein Gold ohnehin am liebsten physisch erwerben. Papiergold lässt sich natürlich leichter und schneller handeln – und es entfällt das Problem der Lagerung. Aber Gold gilt auch als Versicherung. Und die will man sich im Fall der Fälle sicher nicht erst ausliefern lassen müssen. Von daher ist Gold in physischer Form durch nichts zu ersetzen.