Der Goldpreis startet fest in die Wahlwoche. Damit steigen die Chancen auch auf einen Doppelboden im Bereich von 1.850/1.860 Dollar. Allerdings steht mit der morgigen Wahl in den USA ein Ereignis bevor, das noch für reichlich Volatilität sorgen könnte. Bekommen die USA einen neuen Präsidenten oder wird Donald Trump weitere vier Jahre im Amt bleiben? Für manch einen Minenkonzern könnte diese Frage existenziell werden. Das glaubt zumindest Ryan Giannotto, Direktor bei GraniteShares in einem Interview mit dem Internetportal kitco.com.
Ein kompletter Sieg der Demokraten wäre seiner Ansicht nach nicht gut für Rohstoffunternehmen. „Das wird ein sehr, sehr schwieriges Event für die Minenindustrie. Egal, ob es sich dabei um einen Edelmetallproduzenten oder auch um einen diversifizierten Rohstoffproduzenten handelt“,sagt Ryan Giannotto. Er erinnert daran, was der Kohleindustrie von 2008 bis 2016 widerfahren ist. Damals kam es zu massiven Jobverlusten und Produktionskürzungen in diesem Sektor. Große Kohleproduzenten seien Pleite gegangen. Dabei sei es nicht nötig, die Konzerne zu verbieten. Es reiche aus, ihnen den Zugang zu Kapital zu erschweren. Dazu würden einige Auflagen dazu führen, dass sie nicht mehr wirtschaftlich produzieren könnten. Eine erneute Wahl von Donald Trump zum Präsidenten wäre für die Minenindustrie demnach die besser Alternative. Allerdings dürfte sich der Goldpreis unabhängig davon, welcher der beiden Kandidaten sich durchsetzt, gut entwickeln.

In der Tat dürfte es unter einer Regierung der Demokraten einige Minenkonzerne Probleme bei der Genehmigung von Vorhaben bekommen. Bereits bestehende Minen dürften allerdings davon nicht betroffen sein. Eine Initiative in Sachen Solar, die die Demokraten sich auf die Fahnen geschrieben haben, könnte zudem den Silberpreis beflügeln. Goldman Sachs hatte dies erst kürzlich in einer Studie herausgestellt. Viele Genehmigungen erteilen zudem die US-Bundesstaaten ohne dass die Regierung in Washington mitmischt. Von daher gilt es zwar, die Wahl zu beobachten. Doch Panik sollte mit Blick auf die Investments daraus nicht erwachsen.