Es hat so gut ausgesehen. Nachdem der Goldpreis am Freitag nach Veröffentlichung der US-Inflationsdaten kurzzeitig unter Druck geraten ist und rund 20 Dollar im Minus notierte, fassten sich die Bullen ein Herz und sorgten für eine 45-Dollar-Erholungsrally beim Goldpreis. Doch auch wenn es danach aussah, als wolle Gold seiner Rolle als Inflationsschutz gerecht werden, heute geht es bereits wieder in die andere Richtung.
Die Goldpreise brechen zusammen mit dem Gesamtmarkt und auch den Kryptowährungen ein. Der Schuldige ist rasch gefunden: Die Anleiherenditen steigen. Die zehnjährigen US-Staatsanleihen werfen mittlerweile wieder eine Rendite von 3,3 Prozent ab. Ein deutlicher Anstieg, der alle anderen Anlageklassen belastet.
Nun sollte man meinen, dass dies an und für sich eine normale Reaktion ist. Immerhin lag die Inflation zuletzt bei 8,6 Prozent. Dass auf dem Anleihemarkt ein höherer Zins gefragt ist, ist vor diesem Hintergrund logisch. Doch so kurz vor der US-Notenbanksitzung verhält sich der Markt panisch und verkauft zunächst alles. Einzig der US-Dollar kann aktuell zulegen. Die Volatilität dürfte vor der Fed-Sitzung am Mittwoch hoch bleiben. Dass sich vorher jemand (nachhaltig) aus der Deckung wagt, erscheint unwahrscheinlich.