Gold: Rekorde über Rekorde, aber ...

Gold: Rekorde über Rekorde, aber ...
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Markus Bußler 30.07.2020 Markus Bußler

Eine historische Woche für den Goldpreis. Nach neun langen Jahren konnte Gold das Allzeithoch aus dem Jahr 2011 knacken. Nach Angaben des World Gold Councils waren vor allem die Zuflüsse in die großen Gold-ETFs für den Anstieg verantwortlich. Die Zuflüsse lagen bei 734 Tonnen. „Diese Rekordzuflüsse wurden durch die globale Reaktion der Zentralbanken und Regierungen auf die Pandemie, die sich in Form von Zinssenkungen und massiven Liquiditätsspritzen äußerte, weiter angeheizt“, schreibt das World Gold Council.

Interessanterweise konnte die Nachfrage nach Münzen und Barren hier nicht Schritt halten. Im Gegenteil: Diese war sogar rückläufig. Vor allem im zweiten Quartal gab es eine Schwäche der Nachfrage in Asien, die eng mit der Corona-Pandemie zusammenhängen dürfte. Insgesamt war die Nachfrage nach Münzen und Barren im ersten Halbjahr um 17 Prozent geringer als im Vorjahr. Sie belief sich auf 397 Tonnen. Auch die Schmucknachfrage brach aufgrund der Corona-Pandemie deutlich ein. Sie lag 46 Prozent niedriger bei 572 Tonnen, die Nachfrage seitens der Industrie sank um 13 Prozent auf 140 Tonnen.

Tatsächlich also gab es im ersten Halbjahr einige Belastungsfaktoren für den Goldpreis. Die Nachfrage nach Münzen und Barren, die Nachfrage seitens der Schmuckindustrie und die Nachfrage seitens der Industrie waren rückläufig und dennoch konnte Gold ein neues Rekordhoch verzeichnen. Das hat sicherlich zum einen mit den Zuflüssen in die ETFs zu tun, in kleinen Teilen aber auch mit dem reduzierten Weltmarktangebot zu tun. So ging die Goldversorgung (Minen + Recycling) um sechs Prozent auf 2.192 Tonnen zurück. Ganz vergessen sollten Anleger aber nicht, dass der Goldpreis sehr stark vom Terminmarkt abhängig ist und der physische Markt nur ein Baustein bei der Bildung des Goldpreises ist. Interessanterweise galten nämlich jahrelang die Zentralbanken als Stütze des Goldpreises. Doch auch hier gingen die Käufe zurück. Sie lagen bei 233 Tonne, was 39 Prozent weniger war als noch 2019.

Interessant wird sicherlich, ob sich insbesondere die Nachfrage nach Münzen und Barren im zweiten Halbjahr erholt, sollte Corona langsam in den Hintergrund treten. Der deutlich gestiegene Goldpreis könnte allerdings zunächst einige Investoren abschrecken. Dennoch: Gold scheint weiter Luft nach oben zu haben und dürfte noch im laufenden Jahr die 2.000-Dollar-Marke knacken.

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