Eigentlich schwächelt der Goldpreis dieser Tage. Zuletzt rückte sogar das Jahrestief bei knapp 1.677 Dollar wieder in den Fokus. Doch es gibt Widerstand von der Käuferseite. Heute steigt der Kurs plötzlich rund zwei Prozent. Ganz klar ist der Hintergrund dieser Bewegung nicht. Die mysteriöse Stärke könnte mehrere Gründe haben.
Als Erklärung für den Preisanstieg wird der schwache Dollar herumgereicht. Das dürfte aber eigentlich nicht für einen deutlich höheren Gold-Kurs reichen, weil eine Tendenz zu steigenden Zinsen den Goldpreis eher belastet.
Ein Marktbeobachter von Bloomberg verweist daher darauf, dass möglicherweise zum Quartalsende einige Trader ihre Gold-Short-Positionen geschlossen haben. Zuletzt hatten Gold-Leerverkäufe den höchsten Stand seit 2019 erreicht.
Charttechnisch und fundamental gesehen steigt mit Preisrücksetzern zudem der Kaufanreiz – weil spannende Chart-Marken unter Umständen erfolgreich getestet werden und weil Gold grundsätzlich nie völlig aus der Mode gerät. Irgendwo gibt es immer Abnehmer für das Edelmetall.
Der Goldpreis erreicht mit dem heutigen Anstieg den höchsten Stand seit einer Woche. Kurzfristig ist das ein starkes Signal. Spätestens bei etwa 1.800 Dollar lauert aber eine Hürde, die es erst mal zu überwinden gilt, damit sich das Bild etwas nachhaltiger aufhellt.