Bis zum frühen Nachmittag machten die Edelmetalle einen guten Eindruck. Sowohl Gold als auch Silber starteten fester in den Tag. Doch dann wendete sich das Blatt. Schmerzhafte Verluste machen sich breit. Der Grund: Starke Wirtschaftsdaten aus den USA, die die Zinsangst wieder neu haben aufflackern lasen.
Die erste Schätzung des US-Bruttoinlandsprodukts für das zweite Quartal ergab einen Anstieg von 2,4 Prozent gegenüber dem Vorjahr, womit die Markterwartungen von 2,0 Prozent deutlich übertroffen wurden. Auch die internen Daten des BIP-Berichts waren solide. Die Aufträge für langlebige Wirtschaftsgüter in den USA stiegen im Juni um 4,7 Prozent, während der Markt mit einem Anstieg um 1,5 Prozent gerechnet hatte. Auch die wöchentlichen US-Arbeitslosenanträge fielen niedriger aus als erwartet. Die Daten ließen den US-Dollar-Index steigen und die Renditen der US-Staatsanleihen etwas ansteigen - beides wirkt sich negativ auf die Edelmetallmärkte aus.
Gleichzeitig deutet die Europäische Zentralbank an, dass eine Zinspause im September möglich ist. Das wiederum hat den Euro im Vergleich zum Dollar unter Druck gebracht. Zwar sind Euro/Dollar nicht unbedingt das entscheidende Währungspaar für die Bewegung des Goldpreises. Dennoch reagiert Gold relativ sensibel auf eine etwaige Dollarstärke. In Verbindung mit den Wirtschaftsdaten aus den USA hat die plötzliche Dollarstärke auch ihr Übriges dazu beigetragen, dass der Goldpreis Federn lassen muss.
Natürlich ist dies alles eine Momentaufnahme. Doch der Goldpreis reagiert empfindlich auf die neuen Daten. Aktuell geht es knapp 30 Dollar bergab. Die Bullen haben Müh und Not, die Unterstützung bei 1.940 Dollar zu verteidigen. Gelingt dies, bleibt das bullishe Gesamtbild bestehen. Andernfalls ist die Gefahr eines Rutsches in den Bereich von 1.900 Dollar die logische Folge.