Die Edelmetallpreise sind in diesem Jahr trotz der nach und nach abnehmenden Inflation deutlich gestiegen. Auch wenn andere Rohstoffe nur ein leichtes Plus verzeichnet haben oder sogar gefallen sind, geht ein Experte davon aus, dass die größten Gewinne noch bevorstehen sollten.
Philippe Gijsels, Chief Strategy Officer bei BNP Paribas Fortis, sagte in einem kürzlichen Interview mit Kitco News, dass dies erst der Anfang eines langfristigen Bullenmarktes für Rohstoffe sei. „Ich denke, wir sind noch im ersten Inning dessen, was ein großer, großer Bullenmarkt für Rohstoffe sein wird“, sagte er. „Ein Bullenmarkt bei Rohstoffen bedeutet, dass sich die Preise verdoppeln, verdreifachen und noch mehr.“
Der Grund für Gijsels These sind die massiven Staatsverschuldungen weltweit. „Der einzige Weg, diese zu bewältigen, ist durch Inflation“, betonte er und fügte hinzu, dass die Regierungen wahrscheinlich darauf abzielen würden, die Inflation bei etwa drei bis vier Prozent zu halten, was die Kaufkraft langfristig betrachtet erheblich schmälern würde.
Ein Treiber dieses Rohstoffbooms sei die Umstrukturierung globaler Lieferketten. Gijsels hob den Wandel von der Globalisierung hin zu dem, was er „Multi-Globalisierung“ nannte, hervor. Dabei werden Lieferketten kürzer und lokalisierter – insbesondere in Schlüsselbereichen wie Verteidigung, Klimawandel und industrieller Produktion. Dieser Übergang steigere die Nachfrage nach wichtigen Metallen wie Kupfer, Kobalt und Lithium.
DER AKTIONÄR geht zwar davon aus, dass bei Gold kurzfristig betrachtet die Luft raus ist und eine Konsolidierung fällig ist. Doch andere Rohstoffe haben noch viel Potenzial beziehungsweise könnten sich gerade an einem Wendepunkt befinden – Lithium zum Beispiel. Anleger, die keinen Trend in dem Sektor mehr verpassen wollen, abonnieren den Börsenbrief Goldfolio von Rohstoff-Experte Markus Bußler.