Der Goldpreis befindet sich nach wie vor in einem schwierigen Fahrwasser. Zwar konnten die Bullen unsere Unterstützung bei 1.273 Dollar bislang verteidigen. Dennoch besteht müssen wir noch einen Rutsch in Richtung der 200-Tage-Linie zumindest in Erwägung ziehen. Da sich Gold noch nicht in einem Bullenmarkt wie noch zu Beginn der 2000er Jahre befindet, gilt es vorsichtig und selektiv vorzugehen.
Die wichtigste Regel ist – aber die gilt eigentlich für jede Anlageklasse: Kaufen Sie nur, was Sie auch verstehen. Sie müssen sich nicht zwangsläufig für ein Geologie-Studium an der nächsten Universität einschreiben, um in Rohstoffaktien zu investieren. Doch es ist durchaus sinnvoll, sich ein wenig mit Bohrergebnissen auseinanderzusetzen, um sie auch einordnen zu können. Zudem sollten Anleger zumindest wissen, welchen Rohstoff der Konzern produziert. Ein Beispiel: Silver Lake hat zwar das wunderschöne Wort „Silver“ im Namen, produziert aber Gold.
Nehmen Sie nicht zu viel Risiko ins Portfolio. Es gibt Anleger, die wollen mit Gewalt den nächsten 100-Prozenter erzwingen und kaufen gering kapitalisierte Explorationsunternehmen. Sicher: Trifft ein solches Unternehmen bei Bohrungen ein großes Vorkommen, dann kann sich die Aktie leicht verdoppeln oder verdreifachen. Doch viele bleiben auch auf der Strecke. Explorationsunternehmen sind Depotbeimischungen, sie sollten aber nicht den Hauptbestandteil Ihres Depots ausmachen. Außer natürlich, Sie sind ein ausgewiesener Fachmann. Aber selbst dann sind Explorationsunternehmen noch mit vielen Risiken ausgestattet.
Nicht alles was stark gefallen ist, muss auch wieder stark steigen. Mit Blick auf die Charts der großen nordamerikanischen Silber- und Goldproduzenten Hecla oder auch Coeur könnte man meinen, hier winkt eine riesige Chance, sind die Aktien doch deutlich unter Druck gekommen. Und in der Tat: Das könnte sein. Doch bei beiden Konzernen sind die Finanzen angespannt. Steigen Silber und Gold deutlich, dann verspricht das einen großen Hebel. Bleiben die Rohstoffnotierungen dagegen noch eine Weile niedrig, dann könnte die schwache Bilanz schnell zu einem ernsthaften Problem werden.
Kurzum: Es wird wieder die Zeit kommen, in der Sie mit hoch spekulativen Titeln viel Geld verdienen können. Aktuell ist noch etwas Besonnenheit gefragt. Diversifizieren Sie Ihr Portfolio und gehen Sie nicht all- in in eine Anlageklasse. Insbesondere der Explorationssektor ist derzeit tot. Das wird sich ändern – ohne Exploration geht es auf Dauer nicht. Doch im Moment sind Explorationsunternehmen nur eine sehr spekulative Depotbeimischung.