Der Goldpreis kann zum Wochenauftakt wieder zulegen und notiert über der Marke von 1.100 Dollar. Doch von einer Befreiung kann noch nicht gesprochen werden. Dazu ist der Anstieg noch nicht deutlich genug. Zudem drückt der erneut schwache Ölpreis auf die gesamten Rohstoffe. Doch wie geht es weiter?
Die vergangenen Wochen waren für Goldanleger nicht einfach. Zwar ist Gold eine der wenigen Anlageklassen, die seit Jahresbeginn im Plus sind. Dennoch ist die Rallye nicht wirklich überzeugend. Gold profitiert von einer Flucht in den sicheren Hafen. Aber die Goldminenaktien spielen nicht mit, Silber zeigt sich schwach und auch die Industriemetalle deuten mehr auf deflationäre denn auf inflationäre Tendenzen hin. Kein Bilderbuchumfeld für Gold.
Potenzial bis 1.180 Dollar, wenn ...
Der Goldpreis zeigt sich derzeit vor allem dann stark, wenn die Aktienmärkte schwach sind und dann schwach, wenn die Aktienmärkte stark sind. Aus charttechnischer Sicht müsste Gold zunächst das Zwischenhoch bei 1.115 Dollar aus dem Markt nehmen. Dann wäre durchaus Potenzial bis in den Bereich von 1.150 Dollar, später sogar 1.180 Dollar vorhanden. Doch dazu müssten wohl die Industriemetalle ihre Schwäche allmählich beenden. Und auch Öl sollte sich zumindest über der Marke von 30,00 Dollar stabilisieren, um der Goldrallye mehr Kraft zu verleihen.
Übergeordnet bleibt der Ausblick bullish, doch die fehlende Inflation könnte dem Goldpreis im ersten Halbjahr noch zu schaffen machen. Erholt sich Öl und die anderen Industriemetalle, dann könnten durch den Basiseffekt auch die Inflationsaussichten wieder besser werden. Das dürfte aber frühesten im zweiten Halbjahr der Fall sein. Zwar nehmen die Rohstoffe solche Bewegungen gerne vorweg. Dennoch: Das erste Halbjahr dürfte weiterhin volatil bleiben.