Der Goldpreis befindet sich in einem erbärmlichen Zustand. Und aus charttechnischer Sicht scheint es besiegelt, dass die Unterstützung bei 1.180 Dollar wenigstens angetestete wird. „Die meisten sind mittlerweile der Meinung, dass die Unterstützung nicht halten wird und wir ein neues, zyklisches Tief erreichen werden“, sagt Markus Bußler, Rohstoffexperte bei der Zeitschrift DER AKTIONÄR.
Freilich, das Überraschungspotenzial liege in diesem Fall auf der Oberseite. Sollte es Gold tatsächlich gelingen, die Marke von 1.240 Dollar zurückzuerobern, dann könnte dies einige Marktteilnehmer auf dem falschen Fuß erwischen. „Doch im Moment weiß nicht, woher der Optimismus kommen soll“, sagt Bußler in der Sendung „Börse live – Gold spezial“. Der Chart schreie derzeit einfach nach einem Short. Und daher sollten Anleger auf der Shortseite engagiert bleiben. Und bei Minenaktien gelte: Anleger sollten auf keinen Fall auf einen Stoppkurs verzichten.
900 Dollar? Kein Beinbruch
In der Sendung spricht Bußler zudem über die Aktie von Goldcorp. Der Vorstand habe kürzlich in einem Interview erklärt, Goldcorp müsse nicht auf Gedeih und Verderb auf dem Übernahmesektor aktiv werden. In einem früheren Interview habe der Vorstand bereits erklärt, 900 Dollar beim Goldpreis seien kein Beinbruch, sondern eine Chance. Dies könnte durchaus als Hinweis darauf gedeutet werden, dass sich Goldcorp auf noch weiter fallende Preise einstellt und später auf dem Übernahmemarkt auftreten will.
Neues Management, neue Chance?
Außerdem geht Bußler auch auf die Aktie von Aurcana ein. Der in Mexiko aktive Silberproduzent kämpft mit steigenden Cash-Kosten, sinkenden Silbergraden und muss im Moment Verluste ausweisen. „Das ist sicher eine Aktie, die man bei Silberpreisen von 23 oder 25 Dollar im Depot haben kann, nicht aber jetzt“, sagt Bußler. Gleichwohl sie nicht alles schlecht. Das neue Management arbeite daran, mit einer neuen Methode die Silbergrade nach oben zu pushen. „Man sollte dem Management auch eine Chance geben“, meint Bußler.
Auch die Aktie des Seltenen-Erde-Produzenten Lynas ist Thema der Sendung. Vor einem Engagement warnt Bußler. „Lassen Sie die Finger von der Aktie.“ Zuletzt seien Kreditverhandlungen gescheitert. Lynas müsse noch in diesem Monat einen Kredit über 40 Millionen Dollar tilgen. Dies könnte zu einer neuen Kapitalerhöhung führen. Das Papier biete kein gutes Chance/Risiko-Verhältnis. Die Sendung können Sie gleich hier abrufen.