Der Goldpreis findet aktuell keinen Halt. Nachdem die Marke von 1.940 Dollar durchbrochen wurde, haben die Bären das Zepter in der Hand. Ein Marktstratege sagte jedoch, dass das Edelmetall weiterhin gut positioniert ist, um von dem schwindenden Status des US-Dollars als Reservewährung zu profitieren.
In einem Interview mit Kitco News sagte Willem Middelkoop, Gründer und Chief Investment Officer des Commodity Discovery Fund, dass die Ankündigung von Fitch, die US-Schulden herabzustufen, der Funke sein könnte, der ein größeres Feuer auf den globalen Finanzmärkten entfacht. Middelkoop fügte hinzu, dass die jüngste Volatilität auf dem Anleihemarkt, bei der die Renditen 10-jähriger Anleihen um die vier Prozent liegen, ein deutliches Zeichen dafür ist, dass die Anleger das Vertrauen in den US-Dollar verlieren.
„Der Anleihemarkt hat immer Recht. Er zeigt an, dass das System zusammenbricht“, sagte er. „Die USA haben ein Problem, das sie offensichtlich nie lösen werden. Eine wachsende Zahl von Ländern unterstützt das Dollarsystem nicht mehr, und ich denke, dass es für die Regierung deshalb schwierig sein wird, genügend Käufer für US-Schätze zu finden. Wir könnten sehen, dass die Fed bald eingreift, und das wird für Gold interessant sein.“ Anleger sähen weiterhin Anzeichen dafür, dass der globale Anleihemarkt unter der Last der wachsenden Defizite zusammenbricht. „Wir sehen einen Zusammenbruch auf dem Anleihemarkt. Da stimmt etwas nicht“, sagte er. „Gold reagiert vielleicht nicht sofort auf diese Warnzeichen, aber es wird irgendwann reagieren.“
In diesem Umfeld schenkt Middelkoop der kurzfristigen Preisentwicklung des Goldes keine große Aufmerksamkeit, da der Markt durch die langfristigen Fundamentaldaten weiterhin gut unterstützt wird. Er fügte hinzu, dass die Rolle von Gold als Währungsmetall gerade erst begonnen hat, sich zu entwickeln, da der Trend zur Entdollarisierung an Dynamik gewinnt.
Es ist schwierig, aus fundamentaler Sicht nicht bullish für den Goldpreis zu sein. Allerdings regiert kurzfristig die Technik und die suggeriert, dass Gold durchaus noch Abwärtspotenzial hat, bevor eine Trendwende eingeläutet werden kann.