Die Aktie von Givaudan hat die Krise längst abgehakt. Das Papier des weltgrößten Duft- und Aromenherstellers greift nach einer kurzen Konsolidierung das Allzeithoch an. Anleger honorieren den Zukauf der französischen Biotechfirma Alderys.
Givaudan mit Hauptsitz in Vernier in der Schweiz wächst seit Jahren mit einer beeindruckenden Kontinuität bei Umsatz und Gewinn. Unter anderem forcierte Givaudan das Wachstum durch gezielte Übernahmen. 14 Unternehmen schluckte der Duft- und Aromenhersteller in den letzten fünf Jahren.
Die wichtigsten Deals waren unter anderem der Kauf der US-Firma Spicetec (Aromen, Gewürze) für 332 Millionen Franken im Jahr 2016, sowie die Übernahmen der französischen Firma Naturex (Pflanzenextrakte) für 1,49 Milliarden Franken (2018) sowie Ungerer & Company (USA) im Jahr 2020.
Am Mittwoch schlug das Management erneut zu. Givaudan wird die Biotechfirma Alderys übernehmen. Die französische Firma mit 30 Mitarbeitern ist im Bereich der Herstellung umweltfreundlicher Ausgangsstoffe tätig, die etwa für Kosmetika verwendet werden könnten.
Givaudan legte den Kaufpreis nicht offen. 2019 hätte Alderys drei Millionen Euro zum Givaudan-Umsatz beigesteuert. Die Transaktion dürfte im laufenden Quartal abgeschlossen werden. Für die Schweizer sicherlich ein kleiner Fisch, dennoch ein interessantes Puzzleteil im Big Picture von Givaudan.
Im Vorfeld der Übernahme konnte Givaudan mit den Zahlen für das erste Quartal überzeugen: Das Management hielt trotz Corona-Krise an den Zielen für das Gesamtjahr fest. Die Dividende wird stabil bleiben. Einmal mehr zeigte sich, wie krisenresistent das Geschäft von Givaudan ist.
DER AKTIONÄR bleibt für Givaudan optimistisch. Klasse Unternehmen, gutes Management, hochmotivierte Mitarbeiter. Die Aktie stellt die Performance von vielen High-Tech-Titeln in den Schatten. Für Langfrist-Investoren bleibt das Papier des Marktführers bei Duft- und Aromastoffen erste Wahl.