GFT Technologies hat am Abend die Aufgabe des Geschäftsbereichs Emagine und dem Verkauf aller diesem Geschäftsbereich zugeordneten Gesellschaften an die Financière Valérien SAS vermeldet. Durch den Wegfall von Umsatz und Gewinn aus diesem Segment musste der IT-Dienstleister auch seine Jahresprognosen anpassen. Die Fokussierung des Geschäftsmodells dürfte sich mittelfristig aber klar positiv auf die Entwicklung auswirken.
Der auf die personelle Besetzung von Technologieprojekten mit Freiberuflern spezialisiere Bereich Emagine umfasst fünf Gesellschaften in Deutschland, Frankreich und Großbritannien und erzielte im Geschäftsjahr 2014 mit 129 Mitarbeitern einen Umsatz von 86 Millionen Euro und ein Ergebnis vor Steuern von 1,66 Millionen Euro.
Der Eigentumsübergang ist im dritten Quartal 2015 geplant. "Wir haben die Emagine in den letzten Jahren strategisch neu ausgerichtet und das Ergebnis verbessert", so der GFT-Vorstandsvorsitzende Ulrich Dietz. "Zur weiteren Stärkung unseres Kerngeschäfts mit IT-Lösungen für den Finanzsektor bestehen jedoch kaum noch Synergieeffekte." Über die Höhe des Kaufpreises wurde Stillschweigen vereinbart. Daher kann derzeit auch nur spekuliert werden, was mit dem Geld passiert.
DER AKTIONÄR hat diesen Schritt bereits vor Kurzem in Aussicht gestellt und begrüßt die Maßnahme. Der IT-Dienstleister kann sich nun voll auf das wachstumsstarke und ertragreiche Geschäft mit der Finanzindustrie konzentrieren. Dass infolge des Verkaufs auch die Jahresprognose angepasst wurde, ist die logische Konsequenz und nicht der operativen Entwicklung der Gesellschaft geschuldet. Der Umsatz dürfte im Geschäftsjahr 2015 nun bei rund 340 Millionen Euro liegen. Das Ergebnis vor Steuern soll 29 Millionen Euro betragen. Zuvor war GFT von 425 Millionen Euro beziehungsweise 31 Millionen Euro ausgegangen. Die genauen Ergebnisauswirkungen nach IFRS-Regularien auf den Periodenüberschuss des aufgegebenen Geschäftsbereichs werden noch ermittelt und mit den Halbjahreszahlen veröffentlicht. Der offizielle Veröffentlichungstermin ist der 13. August.
Senkung der Jahresprognose klingt zwar im ersten Moment negativ. Die Fokussierung des Geschäftsmodells dürfte sich mittelfristig aber klar positiv auf die Entwicklung der Gesellschaft auswirken.
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