Der Telekom-Ausrüster Huawei ist seit Freitag auf der schwarzen Liste der USA. Wer Geschäfte mit den Chinesen machen will, muss künftig eine Lizenz erwerben. Unterschiedliche US-Konzerne wie Qualcomm oder Alphabet reagierten unverzüglich und liefern ab sofort weder Hardware noch Software an Huawei – das hat Konsequenzen.
Geschäfte eingefroren
Zahlreiche Halbleiter-Hersteller wie Broadcom, Intel, Qualcomm und Xilinx aber auch der Software-Gigant Alphabet liefern ihre Chips oder Android-Software ab sofort nicht mehr an Huawei.
Insbesondere für Qualcomm, das Prozessoren und Modems für Smartphones entwickelt, könnte diese Entscheidung deutliche Auswirkungen haben. Immerhin ist Huawei nach Samsung und vor Apple der zweitgrößte Smartphone-Hersteller der Welt und ein wichtiger Kunde der Amerikaner.
Für Huawei könnten die Konsequenzen noch schwerwiegender sein – auch wenn der Telekommunikations-Konzern genügend Chips auf Lager hat, um mindestens drei Monate zu produzieren, und zusätzlich eigene Halbleiter entwickelt.
Weitere Eskalation im Handelsstreit
US-Präsident Donald Trump hatte erst am Mittwoch den Nationalen Notstand in der Telekommunikation erklärt und damit den Weg zu weiterführenden Maßnahmen gegen Huawei freigemacht.
Huawei wird von den US-Behörden verdächtigt, seine unternehmerische Tätigkeit zur Spionage für China zu nutzen. Huawei wies die US-Vorwürfe stets zurück. Die Spionage-Vorwürfe, für die noch keine Beweise geliefert wurden, bieten der USA einen Vorwand, den Handelsstreit endgültig zu einem Handelskrieg eskalieren zu lassen.
Sollte die US-Regierung entsprechende Lizenzen verhindern, könnte Huawei und damit China in Sachen Smartphone und 5G enorm zurückgeworfen werden und die hart erarbeitete Technologieführerschaft im Telekommunikationssektor verlieren. Ein erster gezielter Angriff.
Mit Material von dpaAFX.