Neben den Zinsen beschäftigt auch die Krise bei Gewerbeimmobilien weiter die deutsche Bankenlandschaft. Eine aktuelle Bloomberg-Analyse zeigt, wie viel Commerzbank, Deutsche Bank, Pfandbriefbank und Co dafür als Risikovorsorge gebildet haben. Die Spanne reicht von Null bis zu einer halben Milliarde Euro.
Elf führende deutsche Banken haben 2023 insgesamt über 2,5 Milliarden Euro zur Vorsorge für Kredite im Bereich der Gewerbeimmobilien aufgewendet. Ihr gesamtes Volumen der Gewerbeimmobilienfinanzierungen belief sich Ende 2023 auf etwa 365 Milliarden Euro. Das hat Bloomberg im Rahmen einer aktuellen eine Analyse ermittelt.
Hauptgrund für die erhöhte Vorsorge ist die Kombination aus steigenden Finanzierungskosten und sinkenden Bewertungen. Die höchste Risikovorsorge hat die Helaba mit 556 Millionen Euro gebildet, gefolgt von der nicht mehr börsennotierten Aareal Bank mit 441 Millionen Euro. Danach kommen mit der Deutschen Bank und der Deutschen Pfandbriefbank zwei Institute, die nach wie vor an der Börse notiert sind.
Den höchsten US-Anteil am Gewerbeimmobilienportfolio hat Bloomberg zufolge die Deutsche Bank. US-Kredite machen bei dem Institut rund die Hälfte ihrer Kredite mit höherem Risiko aus. Der ebenfalls börsennotierte Konkurrent Commerzbank hat laut Bloomberg dagegen gar ein US-Kreditbuch bei Gewerbeimmobilien und auch insgesamt nur ein Gewerbeimmobilien-Portfolio von neun Milliarden Euro.
Die Bloomberg-Zahlen offenbaren keine Überraschungen. DER AKTIONÄR hat bereits darauf hingewiesen, dass die Krise bei Gewerbeimmobilien die Commerzbank von großen börsennotierten Banken am wenigsten betrifft und auch bei der Deutschen Bank die Risiken bezogen auf das Gesamtportfolio der Bank keine ernsthafte Gefahr darstellen. Beide Aktien sind laufende Empfehlungen und bleiben dies auch.
Bei der deutlich kleineren Pfandbriefbank sind Darlehen für Gewerbeimmobilien dagegen Kern des Geschäftsmodells. Hier halten Anleger die Füße weiter von der Seitenlinie aus still, auch wenn sich die Aktie zuletzt auf niedrigem Niveau stabilisiert hat.
Hinweis auf Interessenkonflikte
Der Vorstandsvorsitzende und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Commerzbank.
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