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13.09.2022 Martin Mrowka

Geschundener Gas-Importeur Uniper will sich Milliarden von Gazprom zurückholen

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Uniper

Weil der russische Gas- und Öl-Konzern Gazprom seine Gas-Lieferungen durch die Ostsee-Pipeline Nord Stream 1 erst stark reduziert und dann komplett eingestellt hat, macht Deutschlands wichtigster Gas-Importeur Uniper extreme Verluste. Laut Insider-Informationen will sich das Düsseldorfer Unternehmen über eine Schadensersatzklage Milliarden zurückholen. Die Uniper-Aktie erholt sich.

Die Nachrichtenagentur Reuters meldet unter Berufung auf zwei mit der Angelegenheit vertraute Personen, dass der angeschlagene Energiekonzern Uniper eine Schadensersatzklage gegen seinen langjährigen russischen Gas-Lieferanten Gazprom erwägt. Dabei gehe es um eine Entschädigung in Milliardenhöhe wegen der ausgebliebenen Gaslieferungen von Gazprom.

Uniper erklärte, Gas-Importeure, die Ausgleichsansprüche geltend machten, müssten etwaige Schadenersatzansprüche gegen ihre Lieferanten prüfen. "Selbstverständlich wird demnach also auch Uniper solche Schadenersatzansprüche gegen Gazprom prüfen und bei überwiegenden Erfolgsaussichten versuchen durchzusetzen." Vor einem Schiedsgericht in Stockholm sollen die Ansprüche durchgesetzt werden.

Um Lieferverpflichtungen gegenüber Kunden erfüllen zu können, muss Uniper das ausbleibende Gas zu hohen Kosten am Markt zukaufen. Der Noch-MDAX-Konzern macht laut Aussagen seines Vorstands-Chefs Maubach täglich mehr als 100 Millionen Euro Verlust (DER AKTIONÄR berichtete). Allein im ersten Halbjahr fuhr der Versorger einen Verlust von 12,3 Milliarden Euro ein. Der Bund stützt das Unternehmen mit Milliardenhilfen. Investoren halten es für denkbar, dass der Konzern noch weitere Staatshilfen braucht.

Die Hoffnung auf Schadensersatz sorgt nach Xetra-Schluss bei der Uniper-Aktie für Aufwind. Zeitweise klettert der Kurs wieder über die 5-Euro-Marke. Auf Xetra hatte Uniper nach einem Tageshoch bei 5,55 Euro am MDAX-Ende bei 4,86 Euro geschlossen.

Uniper (WKN: UNSE01)

Die Prüfung rechtlicher Schritte gegen den einstigen Hauptlieferanten Gazprom und ein mögliches Schiedsverfahren sind zwar gute Nachrichten für Uniper. Doch solche Verfahren dauern in der Regel mehrere Jahre. Und die Erfolgsaussichten sind nur dürftig. Die Uniper-Aktie dürfte auf absehbare Zeit eher abwärts als aufwärts dümpeln. Bis auf zwischenzeitliche Trading-Gewinne gibt es da für Anleger kaum etwas zu holen. Meiden! 

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