Laut Medienberichten steht Google kurz davor den Smartphone-Hersteller HTC zu übernehmen. Für einen Deal spricht die langanhaltende Partnerschaft zwischen den beiden Firmen. Dagegen spricht die gescheiterte Übernahme von Motorola.
Google und HTC pflegen seit den ersten Android-Geräten eine enge Partnerschaft. Der taiwanesische Konzern war damals ein wichtiger OEM-Hersteller und konnte sich erfolgreich neben Apple positionieren. Doch HTC verlor zunehmend den Anschluss und fristet seither ein Nischendasein. Was blieb ist die Zusammenarbeit mit Google – so stellte HTC zum Beispiel das Nexus- und das Pixel-Phone her.
Laut Medienberichten soll Google jedoch nur an der Smartphone-Sparte und nicht an dem Virtual-Reality-Segment von HTC interessiert sein. Zudem soll sich der Deal bereits im Endstadium befinden. Durch eine Übernahme könnte Google auf die Patente und Ressourcen HTCs zurückgreifen sowie die fragmentierte Entwicklung von Hardware und Software unter ein Dach bringen.
Ob an der Spekulation etwas dran ist, bleibt abzuwarten. Weder Google noch HTC bestätigten die Medienberichte. Für Google wäre es bereits die zweite Akquisition eines Smartphone-Herstellers. Vor sechs Jahren hatte der Suchmaschinen-Konzern den Mobile-Pionier Motorola für rund 12,5 Milliarden US-Dollar gekauft – nur drei Jahre später stieß man Motorola für einen Bruchteil des ursprünglichen Preises wieder ab.
Die Gerüchte zeigen keine Auswirkungen auf den Kurs der Google-Aktie. Gemessen an den Cash-Reserven des Konzerns von 95 Milliarden Dollar, muss Google beim Kauf von HTC (aktuelle Marktkapitalisierung 1,82 Milliarden Dollar) nicht allzu tief in die Tasche greifen. Bei HTC sorgen die Berichte jedoch für Bewegung – die Aktie legt um 2,5 Prozent zu.