Einem Medienbericht zufolge will sich Axel Springer von seinen Mehrheitsbeteiligungen an den Preisvergleichsportalen Idealo und Ladenzeile trennen. Die Aktie reagiert am Mittwoch jedoch kaum auf die Spekulationen.
Wie das Portal onlinemarketingrockstars.de unter Berufung auf den Venture-Capital-Experten Sven Schmidt meldet, will Axel Springer seine Mehrheitsbeteiligungen an Idealo und Ladenzeile verkaufen. Laut Schmidt würde die Investmentbank GCA Altium derzeit im Auftrag des Verlages nach potenziellen Käufern suchen.
Springer hält bereits seit dem Jahr 2006 rund 75 Prozent der Anteile an Idealo. Die Betreiber der Preissuchmaschine wiederrum halten seit 2011 eine 75-prozentige Beteiligung an der Visual Meta GmbH, die unter anderem europaweite Produktsuchmaschinen wie Ladenzeile betriebt.
Kaufpreis 300 bis 500 Millionen Euro?
Laut Schmidt sollen die Unternehmen zu Spitzenzeiten operative Gewinne (EBIT) von 40 beziehungsweise 20 Millionen Euro erzielt haben. Aufgrund von Algorithmus-Updates von Google und hohen Investitionen in die IT seien die Einnahmen zwischenzeitlich aber zurückgegangen.
Als möglichen Grund für den Verkauf nennt Schmidt unter anderem die Fokussierung von Axel Springer auf Werbevermarktung und Rubrikengeschäft. Im Falle eines Verkaufs könnte der Preis seiner Einschätzung nach bei 300 bis 500 Millionen Euro liegen.
„Der mögliche Käufer kann eigentlich nur aus dem Private-Equity-Bereich kommen“, so Schmidt. Auch ein TV-Sender wie ProSiebenSat.1 käme als Käufer in Frage, dies hält der Experte jedoch für weniger wahrscheinlich. Axel Springer wollte die Gerüchte nicht kommentieren.
Chartbild top
Operativ könnte ein Verkauf der Beteiligung und eine Fokussierung auf das Kerngeschäft auch nach Einschätzung des AKTIONÄR Sinn machen. Die Springer-Aktie reagiert am Mittwoch jedoch kaum auf die Gerüchte. Nach dem charttechnischen Ausbruch aus dem Abwärtstrend und den guten Zahlen in der Vorwoche notiert der Kurs unterhalb des 52-Wochen-Hochs bei 51,30 Euro. Anleger können hier zugreifen und auf eine Fortsetzung der Erholung setzten.