Der Modekonzern Gerry Weber steckt tief in der Krise. Das Traditionsunternehmen hat nun ein Sanierungsgutachten bestellt. Die Aktie kracht im frühen Handel auf den tiefsten Stand seit 2004.
Ein solches Sanierungsgutachten gemäß dem sogenannten S6-Standard des Instituts der Wirtschaftsprüfer hat einen Zweck: Es liefert der Geschäftsführung in finanziellen Stress-Situationen den Überblick über die wichtigsten Gefahrenherde bei einem Unternehmen. Im Fall einer Insolvenz kann sich so der Insolvenzverwalter einen schnellen Überblick verschaffen und umgehend die richtigen Schritte einleiten.
Gerry Weber hatte vor knapp einer Woche enttäuschende Zahlen zu den ersten neun Monaten des Geschäftsjahres vorgelegt. Die Aktie war daraufhin eingebrochen.
Am Montagmorgen setzt sich die Talfahrt fort: Im frühen Handel verliert die Aktie von Gerry Weber 14 Prozent. Es ist der tiefste Stand seit 2004.
Crash – was jetzt?
Die Aktie von Gerry Weber erinnert derzeit an das berühmte fallende Messer. Das Unternehmen befindet sich in einer Abwärtsspirale, aus der es keine Lösung zu finden scheint. Der Konkurrenzkampf macht Gerry Weber seit Jahren zu schaffen, Umsatz und Gewinn sind rückläufig. Wahrscheinlich wird Gerry Weber bald zum Zockerwert, bei dem nur noch einige Mutige auf die Rettung wetten. Rational handelnde Anleger lassen in der jetzigen Situation die Finger von der Aktie.