Der Modehersteller Gerry Weber hat einen Antrag auf Insolvenz in Eigenverwaltung gestellt. Ziel sei es, das Unternehmen zu sanieren, gab Gerry Weber am Freitag bekannt. Pikant: Die Aktie war vor Veröffentlichung der Meldung kräftig unter Druck geraten. Am Mittag setzte die Deutsche Börse den Handel aus.
Wie Gerry Weber meldet, sei von dem Verfahren ausschließlich die Muttergesellschaft Gerry Weber International mit rund 580 Mitarbeitern betroffen. Für die Tochtergesellschaften wie Hallhuber seien keine Anträge gestellt worden.
Der Geschäftsbetrieb des einstigen Mode-Highflyers werde in vollem Umfang fortgeführt. Nach derzeitigem Stand sei die Finanzierung des Geschäftsbetriebs bis ins Jahr 2020 gesichert. Der Vorstand bleibe mit sämtlichen Befugnissen und Pflichten im Amt und stellt den Geschäftsbetrieb sicher.
Gerry-Weber-Chef Johannes Ehling hatte sich Mitte Dezember im Handelsblatt-Interview noch zuversichtlich gezeigt, „dass wir uns mit allen Beteiligten innerhalb der Frist auf ein neues Finanzierungskonzept einigen können“. Nun musste der Konzern das Scheitern der Gespräche einräumen.
Früher saß das Geld bei Gerry Weber noch locker. Das Unternehmen sponserte von 1996 bis 1998
den Bundesligisten Arminia Bielefeld. Im Bild: Top-Stürmer Ali Daei. Foto: Getty Images.
Nur etwas für Zocker
Wie es mit Gerry Weber jetzt weitergeht, ob das Unternehmen überhaupt eine Zukunft hat, steht in den Sternen. Die Aktie wird ein Spielball der Zocker bleiben.