General Motors (GM) hat sich am US-Start-Up Nikola beteiligt. Ein guter Deal für GM. Auch technisch hinterlässt die Aktie derzeit einen guten Eindruck.
Nikola bekommt von GM Unterstützung im Konkurrenzkampf mit dem Elektroauto-Pionier Tesla. GM wird Nikolas mit Spannung erwarteten Pick-up-Truck Badger bauen, der ab 2022 sowohl mit Elektro- als auch mit Brennstoffzellenantrieb auf den Markt kommen soll. Darüber hinaus wird GM exklusiv die Brennstoffzellen für Nikola liefern – ausgenommen davon ist der europäische Markt. Bedeutet, dass GM die Brennstoffzellen sowohl für den Badger von Nikola, als auch für die Brummis liefern wird.
"Eine bessere Partnerschaft könnte man sich nicht erträumen", schwärmte Nikola-Chef Trevor Milton. Sein Unternehmen aus Phoenix im US-Bundesstaat Arizona mischt seit Mitte des Jahres die Branche auf und sorgt mit ambitionierten Wachstumsplänen angetreiben von seinen Wasserstofftrucks sowie dem elektrisch angetriebenen Pick-up-Truck „Bagder“ für Euphorie. Zuletzt stoppte jedoch eine negative Studie von Hindenburg Research den Höhenflug der Nikola-Aktie.
„Wir bauen unsere Präsenz in mehreren hochvolumigen EV-Segmenten aus und bauen gleichzeitig Maßstäbe, um die Batterie- und Brennstoffzellenkosten zu senken und die Rentabilität zu erhöhen. Darüber hinaus ist die Anwendung der elektrifizierten Technologielösungen von General Motors auf die schwere Nutzfahrzeugklasse ein weiterer wichtiger Schritt zur Erfüllung unserer Vision einer emissionsfreien Zukunft", sagt GM-Chefin Mary Barra.
Für Joseph Spak von RBC nehmen die Risiken hinsichtlich des Geschäftsmodells von Nikola mit dem Einstieg eines weiteren starken Partners erheblich ab. Die Beteiligung von und Kooperation mit GM spreche sowohl für die Produkte als auch die Strategie. Investoren könnten nun mehr Zutrauen in das Investment Nikola haben.Und auch für GM sprechen derzeit mehrere Punkte:
Zum einen spekulieren die Experten der Deutschen Bank auf eine Abspaltung des E-Auto-Geschäfts von General Motors. Die Aktie sei mit Blick auf eine Abspaltung der E-Aktivitäten bis zu 93 Dollar wert – fast das Dreifache der aktuellen Bewertung. GM-Tochter Chevrolet verkaufte 2019 in den USA 16.000 E-Autos. Bedeutet Platz zwei hinter Marktführer Tesla (192.250 verkaufte E-Autos).
Etwas skeptischer sieht Ferdinand Dudenhöffer vom CAR-Institut die aktuelle Situation bei GM. Auch der Nikola-Deal ändert nichts an seiner Einschätzung. „GM ist schwach und hat wenig beim E-Auto vorzuweisen. Jetzt noch schnell eine Allianz mit Honda und Zwischendurch schnell Nikola. Mit FCA und PSA wird GM in USA ganz schön Druck kriegen“, Auto-Experte gegenüber dem AKTIONÄR.
Sprich: fundamental kann GM nicht überzeugen. Jedoch hinterlässt das Papier von GM aus technischer Sicht einen guten Eindruck. Mit dem Überwinden der wichtigen 200-Tage-Linie bei 28,55 Dollar hat die Aktie vor kurzem ein neues Kaufsignal geliefert. Nächstes Etappenziel ist die Marke von 35,00 Dollar. Hier verläuft ein hartnäckiger horizontaler Widerstand.