Der US-Autobauer General Motors (GM) hat im vergangenen Quartal unerwartet gut verdient und geht in der Aussicht auf einen besser laufenden nordamerikanischen Markt auch optimistisch in das neue Jahr. 2024 rechnet Chefin Mary Barra vor Zinsen, Steuern und Sonderposten mit 12 bis 14 Milliarden US-Dollar Gewinn (bis 12,9 Milliarden Euro), wie der Autokonzern am Dienstag in Detroit mitteilte.
Im vergangenen Jahr verdiente GM beim operativen Ergebnis 12,4 Milliarden Dollar. Das waren zwar knapp 15 Prozent weniger als im Rekordjahr 2022, aber mehr als von Analysten erwartet. Unter dem Strich blieben mit 10,1 Milliarden Dollar fast zwei Prozent Nettogewinn mehr übrig als ein Jahr zuvor. Die Aktie zog im vorbörslichen US-Handel um fast acht Prozent an.
GM wurde zwar im vierten Quartal vom wochenlangen Streik in der US-Automobilindustrie belastet und bekam auf Jahressicht höhere Verluste bei seiner kriselnden Robotaxi-Firma Cruise zu spüren. Auch der Aufbau des Elektroauto-Angebots stotterte zuletzt. Auf der anderen Seite werfen allerdings die benzinbetriebenen SUVs und Pickups viel Gewinn ab. Der Gesamtumsatz kletterte 2023 um fast zehn Prozent auf knapp 172 Milliarden Dollar.
Der US-Autobauer habe einen erwartungsgemäß starken operativen Ergebnisausblick (bereinigtes Ebit) gegeben, so Jefferies-Analyst Philippe Houchois in einer ersten Einschätzung nach den Zahlen. Die größte positive Überraschung sei das Jahresziel für den Barmittelzufluss. Sein Kursziel lautet 37 Dollar.
GM wird aktuell mit einem KGV von 5 und einem KUV von 0,5 viel zu günstig gehandelt. Die Robo-Taxi-Tochter Cruise ist technologisch weit fortgeschritten. Läuft die weitere Entwicklung von Cruise planmäßig, könnte die Sparte durchaus an die Börse gebracht werden. Das würde die GM-Aktie weiter beflügeln.
(Mit Material von dpa-AFX).