Es war der Paukenschlag an den US-Börsen am Montag. General Electric verkauft für 21 Milliarden Dollar sein Biopharmageschäft an den Mischkonzern Danaher. Die Börse jubelte zunächst, bis zu 19 Prozent legte die Aktie von GE zu. Inzwischen ist der Großteil der Gewinne wieder dahin geschmolzen, dennoch hat der Deal weitreichende Folgen für GE.
Das Wichtigste zuerst: Durch den Verkauf der Biopharmasparte fließen GE rund 20 Milliarden Dollar Cash zu. Der hoch verschuldete Konzern verschafft sich damit bilanziell wieder mehr Freiraum, auch für die Kreditwürdigkeit ist der Deal ein entscheidender Schritt. Zuletzt hatten mehrere Ratingagenturen die Bonität von GE herabgestuft. Die Gefahr, dass die Anleihen auf Ramschniveau fallen, dürfte vorerst gebannt sein.
Auf dem richtigen Weg
Doch auch die weiteren Umbaupläne von GE-Chef Larry Culp werden durch den Deal beeinflusst. Ein IPO der Medizintechniksparte ist nach Aussagen Culps zunächst einmal vom Tisch. Das bedeutet, dass neben der Luftfahrtsparte eine weitere Perle im Konzernverbund bleibt. Um die Krise in der Kraftwerksparte auch in der nahen Zukunft auszugleichen, ist dies durchaus positiv zu werten. Allerdings zeigt das Vorbild Siemens Healthineers auch, dass eigenständige Töchter schwerfällige Konglomerate wie Siemens oder GE beweglicher machen können.
Dabeibleiben
GE konnte den 19-Prozent-Kurssprung am Montag nicht verteidigen. Doch für die Bilanz ist der Danaher-Deal dennoch ein wichtiger Schritt. Das Schuldenrisiko sinkt, die Chancen bei der Industrie-Ikone auf positive Überraschungen überwiegen. Anleger lassen die Gewinne laufen und geben kein Stück aus der Hand.