Es war ein kurzes Strohfeuer. Mitte vergangener Woche sah es so aus, als ob die Aktie von General Electric nach der dramatischen Talfahrt der vergangenen Monate zu einer Gegenbewegung ansetzen könnte. Doch bereits am Freitag hat die Aktie ein neues Mehrjahrestief erreicht – nach wie vor bleibt das Risiko groß.
Vor allem für die Finanzdienstleistungen der Industrieikone, der Sparte GE Capital, könnte der Gegenwind noch weiter zunehmen, betonte Goldman-Analyst Joe Ritchie. Er schätzt, dass GE Capital eine 20 Milliarden Dollar schwere Finanzierungslücke schließen muss. Diese müsste sowohl durch den Verkauf von einigen GE-Capital-Assets als auch durch eine Eigenkapitalspritze der Mutter gefüllt werden. Ritchie senkte das Kursziel von zwölf auf neun Dollar.
Erste Schritte zur finanziellen Gesundung wurden bereits getan. Ein 1,5 Milliarden Dollar schweres Finanzportfolio aus dem Bereich Gesundheitstechnik wurde nun für eine nicht genannte Summe an die TIAA Bank verkauft. Zudem hat GE damit begonnen, die Beteiligung am Ölfelddienstleister Baker Hughes zu reduzieren. Dies soll bis zu vier Milliarden Dollar in die Kassen spülen.
Short läuft weiter
DER AKTIONÄR warnt bereits seit Monaten vor den Risiken bei GE. An dieser Einschätzung hat sich nichts geändert. Der Stoppkurs beim Short mit der WKN MF4CNU aus Ausgabe 42/18 hat während der kurzen Erholungsphase gehalten. Anleger lassen die Gewinne weiter laufen und belassen den Stopp bei 10,00 Euro.